TruckSymposium 2015 | 26.06.15 | Köln
Autonomes Fahren vor dem Praxistest
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Info: Eine Teststrecke gibt es schon, in den nächsten Jahren werden also auf der A9 in Bayern die ersten selbst fahrenden LKW unterwegs sein. Sie könnten dann mit der "elektronischen Deichsel" gekoppelt als Verbund fahren. Das soll unter anderem den Fahrer frei für andere Aufgaben machen, Sprit sparen und sicherer sein. Die Veranstalter des Truck Symposiums von TÜV Rheinland e.V. und ADAC Mittelrhein e.V. erläutern die Vorteile der projektierten Technik.

Anmoderation: Statt "Harry, fahr schon mal den Wagen vor" heißt es demnächst: "Wagen, fahr doch schon mal selber vor." Autonomes Fahren war eines der Themen, die auf der Jubiläumsausgabe des Truck Symposiums von TÜV Rheinland und ADAC Mittelrhein am Nürburgring die Hauptrolle spielten. Ganz ohne Fahrer, das liegt - wenn es überhaupt jemals kommt - sehr weit in der Zukunft. Doch dass LKW-Fahrer auf einfachen Autobahnstrecken die Hände vom Lenkrad nehmen, das passiert schon bald, schätzt Jürgen Brauckmann, Vorstand des TÜV Rheinland e.V.

O-Ton 1: "Also mich hat sehr erfreut zu hören ... wo man schon Teilschritte wie elektronische Deichsel, Koppeln von LKW ... bis 2017 geregelt haben will ... dass dazu grundsätzliche gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen."

Zwischenmoderation: Denn noch ist das Wiener Abkommen über den Straßenverkehr von 1968 ein nahezu unverändertes Zeitzeugnis aus einer Zeit, als das einzig Elektrische in den meisten Autos noch die Batterie war. Und das Abkommen verbietet noch, dass der Fahrer jemand oder etwas Anderem das Steuer überlässt. Selbständiges Rangieren in Schrittgeschwindigkeit ist erlaubt, alles darüber ist verboten. Deutschland, Frankreich, Österreich, Belgien und Italien wollen das ändern.

O-Ton 2: "Ich glaube, nicht nur die Industrie, sondern auch die Politik nimmt das Thema auf ... weil das auch ein wirtschaftlicher Faktor ist ... energieverbrauchsenkend zu fahren ... Verkehrsflusssteuerung machen kann."

Zwischenmoderation: Auf einer Teststrecke in Bayern, auf der A9, soll die Technik in den nächsten Jahren getestet werden. Und neben der rein technischen Machbarkeit und der wirtschaftlichen Vorteile - der Fahrer kann währenddessen schließlich andere Aufgaben erledigen - gibt es auch Umweltvorteile, sagt Klaus Manns, Vorsitzender des ADAC Mittelrhein.

O-Ton 3: "CO2-Einsparung war ja auch ein Thema, das soll man nicht geringschätzen ... man darf nicht immer erwarten, dass alles sofort gelingt ... uns mit Assistenzproblemen zu umgeben und lernen dabei auch ... dass die Entwicklung rasch voranschreiten wird."

Abmoderation: Fragen gibt es noch viele zu klären. Wer kommt zum Beispiel für den Schaden auf, wenn der selbst fahrende LKW einen Unfall baut, weil seine Sensoren eine Situation falsch aufnehmen? Oder ethische Fragen: Wenn ein Auto erkennt, dass zwei Gefahren auftauchen und ein Unfall mit einem von beiden unvermeidlich ist, in welche Gefahrenquelle fährt er rein? Die Erprobung beginnt schon bald, aber auch wegen solcher Fragen dürfte es bis zu einem Standard des autonomen Fahrens noch weit sein.

O-Ton: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann, Vorstandsmitglied, TÜV Rheinland e.V., 51105 Köln;
Dr. Klaus Manns, Vorsitzender, ADAC Mittelrhein e.V., 56068 Koblenz
Länge: 1:32 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 26.06.2015 
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