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Info: Mit einem um ein Viertel gewachsenen Umsatz stehen fair gehandelte Produkte so gut wie noch nie in deutschen Supermarktregalen. Quer durch alle wichtigen Produkte zog sich das Wachstum, auch bei den etablierten Schnittblumen, die um vier Prozent gewachsen sind, obwohl sie einen hohen Marktanteil von 25 % haben. Die moderierten O-Töne geben einen Überblick der Bilanz und nennen die Punkte, in denen Deutschland noch Nachholbedarf hat.
Anmoderation: Beim Einkaufen werden die deutschen Kunden immer fairer. Das legen die Zahlen nahe, die Fairtrade Deutschland am Montag (11.05.2015) veröffentlicht hat. Die Jahresbilanz 2014 präsentiert einen um ein Viertel (26 %) gewachsenen Umsatz bei Produkten aus fairem Handel. Zu den Gründen sagt Fairtrade-Geschäftsführer Dieter Overath.
O-Ton 1: "Voraussetzung, dass mehr Fairtrade-Produkte gekauft werden, ist, dass sie präsenter sind im Handel ... das Engagement von Markenartiklern wie Tchibo oder Ferrero sind genauso wichtig."
Zwischenmoderation: Die Klassiker der fairen Produkte haben gut zugelegt, beim Kaffee beträgt das Plus 18 %, bei Bananen sogar 62 %. Teilweise liegen die Zuwächse an den niedrigen Marktanteilen der fair gehandelten Produkte. Doch auch die fairen Schnittblumen mit einem Marktanteil von 25 % haben mit vier Prozent mehr verkauften Stielen gut zugelegt. Die Klassiker sind die Umsatztreiber.
O-Ton 2: "Natürlich weiterhin der Kaffee, der Kaffee ist die DNA von Fairtrade ... drei Prozent Marktanteil im Kafeemarkt in Deutschland ... Es haben wir noch nie erlebt, dass in allen Produktbereichen ein starkes Wachstum gab."
Zwischenmoderation: Damit das klappt, müssen neben den Kunden auch die Händler mitziehen. Und das klappt inzwischen. Bis zu 50 fair gehandelte Produkte hat Dieter Overath in den Supermärkten gezählt. Dahinter steckt ein gesamtgesellschaftlicher Wandel.
O-Ton 3: "Wir stehen an der Entwicklung, dass die Diskussion um faire Bedingungen in Lieferketten nicht mehr von der Agenda zu streichen ist ... dass Fairtrade zwar nicht all diese Probleme lösen kann aber so doch als wichtiger Bestandteil dieses Veränderungsprozesses steht."
Zwischenmoderation: So gut die Zahlen auch sind, Deutschland hinkt im europäischen Vergleich immer noch etwas hinterher. Bei ähnlicher Kaufkraft sind drei Nachbarn den deutschen Kunden voraus. Doch die Lücke wird kleiner, denn das Wachstum ist groß.
O-Ton 4: "Pro Kopf wird in der Schweiz, in England und in Holland immer noch einiges mehr ausgegeben ... insofern haben wir noch einiges nachzuholen ... von daher muss auch noch ein Umdenken stattfinden."
Abmoderation: Damit der Fairtrade-Gedanke noch weiter und auch in ärmeren Ländern wächst, sollen in Zukunft die Zwischenhändler in den Anbauländern mit ins Boot genommen werden. Sie müssten lernen, nicht so billig wie möglich zu kaufen. Dazu will Fairtrade die Gespräche mit den Händlern intensivieren.
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