Valve World Expo 2014 | 02.12.14 - 04.12.14 | Düsseldorf
Ventile für heiße Luft
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Info: Ventile und Rohre sind uralt und eigentlich ausgereifte Produkte. Trotzdem gibt es auf der Valve World Expo zahlreiche Neuheiten. Was lässt sich an einem ausgereiftem Produkt noch verbessern? Die Bochumer Firma Bomafa zeigt zum Beispiel Dampfregler für extreme Temperaturen, bei denen Aluminium schon schmelzen würde.

Anmoderation: Ventile gibt es fast so lange wie es Leitungen gibt, also schon mehrere tausend Jahre. Schon die Schleusen in den Bewässerungskanälen im alten Ägypten waren eine primitive Art der Ventile. Was also gibt es daran noch zu verbessern? Und das muss es ja, denn schließlich gibt es auf der Düsseldorfer Messe der Ventil- und Armaturenhersteller, der Valve World Expo, zahlreiche Neuigkeiten.

Frage 1: Unser Messereporter Harald Schönfelder hat sich angesehen, welche Innovationen es dort noch zu erfinden gibt. Und, was hast Du gefunden?

Frage 2: Wo Du schon die Bedienung ansprichst, was hat sich da getan?

Frage 3: Wenn das schon so ausgereifte Geräte sind, ist dann irgendwann eine Ende der Entwicklung in Sicht?

Abmoderation: Deshalb sehen sie auch alle ziemlich gleich aus, die Ventile und Armaturen, die in der Messe Düsseldorf gerade bei der Valve World Expo ausgestellt sind. Also, einige Firmen stellen dort wieder Neuheiten vor, wie Ventile und ihre Steuerung, die 700 Grad heißen Dampf aushalten. Doch für den Laien ist das oft nicht erkennbar.

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Antwort 1: Sehr viel nur im Ansatz Verständliches für mich als Laien. Ventile und Armaturen zur Ventilsteuerung sind eben ziemlich ausgereift und deshalb spricht Friedrich Appenberg, der Geschäftsführer von Bomafa Armaturen, lieber von Modifikationen. Denn moderne Armaturen, in dem Fall Dampfregelarmaturen, müssen heute einiges aushalten.
O-Ton
Und nur um mal einen Vergleich zu haben: Aluminium schmilzt bei 660 Grad, die Armaturen müssen also Temperaturen aushalten, bei denen andere Metalle bereits zu tropfen beginnen. Also, von der Funktion her tut sich da nichts mehr, öffnen und schließen bleibt immer gleich, doch bei Bedienung, bei der Bauweise gibt es doch Unterschiede zu früher.

Antwort 2: Also da sind die Computer auf dem Vormarsch. Kennen wir aus dem Film "Das Boot", der sorgenvolle Blick der U-Boot-Mannschaft auf die zitternde Nadel des Druckmessers, den würde es so heute nicht mehr geben. Heute sind da Digitalanzeigen, Fritz Metzenthin von Sipos Aktorik hat mir eine an seinem Stellantrieb gezeigt, der wird über einen Dreh- und Druckknopf gesteuert. Wie der Computer in einem modernen Auto, sagt er. Nur viel einfacher, weil es keine Untermenues gibt.
O-Ton
Das macht es leichter, Fehler zu vermeiden und das in einem sensiblen Bereich. Diese Motoren werden in Kraftwerken eingebaut und steuern da Ventile, das sind über 1.000 pro Kraftwerk.

Antwort 3: Naja, aus meiner Laiensicht ja. Aber so einfach ist es nicht. Klar, Dampf unter hohem Druck, der lässt sich nicht beliebig weiter aufheizen. Also von den Materialanforderungen ist irgendwann Schluss. Doch gerade bei der Computersteuerung und bei der Schnelligkeit ist noch viel Luft nach oben. Ein Hersteller hier zeigt einen Ventilverschluss, der etwa 500 Kilogramm wiegt und der schließt sanft und ohne Rempeleien in unter einer Sekunde. Und Friedrich Appelberg sagt, seine Kunden seien es, die für Neuerungen sorgen würden.
O-Ton
Es sollen also keine Einzelstücke sein, sondern entsprechend preisgünstigere Serienteile, die aber trotzdem jahrelang hohen Temperaturen und Drücken standhalten. Das sind die Änderungen heute, in der reinen Funktion, da tut sich allerdings wirklich nichts mehr.

O-Ton: Friedrich Appelberg, Geschäftsführer, BOMAFA Armaturen GmbH, 44866 Bochum;
Felix Metzenthin, Vertriebsleiter, SIPOS Aktorik GmbH, 90518 Altdorf
Länge: 3:01 (3 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 02.12.2014 
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