MEDICA / COMPAMED 2014 | 12.11.14 - 15.11.14 | Düsseldorf
Positive Datensammlung: Gesundheits-Apps aus Medizinersicht
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Info: Millionenfach sammeln Gesundheits-Apps Daten über ihre Besitzer. Diese Daten gammeln dann aber auf den Herstellerplattformen vor sich hin. Dabei können sie auch den behandelnden Ärzten nützen. Diese könnten sogar aus der Ferne daraus Schlüsse ziehen und bei Auffälligkeiten den Patienten auch betreuen, das wäre dann ein Aspekt der Telemedizin. Im Beitrag geht es um den Sinn und Nutzen von Gesundheits-Apps und ihren Daten aus Sicht der Mediziner.

Anmoderation: Selftracker oder schlicht Wearable, das sind ein paar der Namen, die Armbänder, Clips und andere Geräte tragen, die unsere Körperwerte überwachen. Für einen Überblick der eigenen Fitness sind sie gut. Aber taugen sie auch medizinisch? Auf der Medica in Düsseldorf stellen etliche Hersteller ihre Ideen vor, ein paar Meter weiter unterhalten sich Ärzte über Sinn und Nutzen der kleinen Geräte und deren ärztlichem Gegenstück, der Telemedizin. Beides könnte zusammenwachsen.

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Beitragstext: O-Ton (englisch, Inhalt wird vom Reporter erläutert)
Sue Chuang, Gründerin von Rootilabs aus Taiwan stellt das neue Gerät ihrer Firma vor, das die Herzfrequenz misst und ein wenig an den Kommunikator aus Star Trek erinnert, die Plakette an der Brust, die in der Science Fiction-Serie als Handy dient. Das Gerät ist mit einer App gekoppelt, die Musik spielt. Die wird schneller, wenn auch das Herz schneller schlägt. Einen anderen Ort zum Andocken hat Johannes Kreuzer gefunden, Gründer der Firma Cosinuss aus München. Es ist das Ohr.
O-Ton
Da kommt dann irgendwann ein ziemlicher Haufen Daten zusammen, die der Nutzer dann zu seinem Arzt tragen kann. In der Gesellschaft für Innere Medizin wird das Thema ausführlich diskutiert. Diethelm Tschöpe vom Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen leitet die entsprechende Kommission. Einerseits haben die Apps was Gutes, sagt er.
O-Ton
Auf der anderen Seite sind die Daten erstmal in der Hand von Laien, die oft gar nicht wissen, was sie mit ihren Daten anfangen sollen und vielleicht vorschnelle Schlüsse daraus ziehen.
O-Ton
Denn irgendwer muss die reinen Daten bewerten, dem besorgten Nutzer sagen, dass er vielleicht in ein Alter kommt, in dem es normal ist, dass sich seine Körperwerte verändern. Das ist der Job der Ärzte und hier kommt dann auch die Telemedizin ins Spiel, für die die Ärzte gerade die Regeln festlegen. Denn die Arbeit am Computer darf den Arzt nicht vom Patienten entfernen, sagt Diethelm Tschöpe.
O-Ton
Wenn App-Verkäufer nur eine Internetplattform bereitstellen für die anonyme Verwertung und Bewertung der Daten, dann dürfe sich das nicht Medizin nennen. Das gelte um so mehr, wenn aus der Ferne zum Beispiel Senioren betreut werden, die wirkliche Gesundheitsprobleme haben. Generell gibt es mehr Mediziner als früher, die sich auf die Telemedizin einlassen. Deshalb hat die Gesellschaft für Innere Medizin auch Leitlinien erlassen. Wichtigster Punkt: Qualitätssicherung. Schließlich soll trotz wirtschaftlichem Druck die Betreuung gut bleiben.
Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf

O-Ton: Sue Chuang, Gründerin, Rootilabs Inc., Taipei City, Taiwan R.O.C.;
Johannes Kreuzer, Gründer und Geschäftsführer, Cosinuss GmbH, 80686 München
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe, Direktor des Diabeteszentrums HDZ NRW, 32545 Bad Oeynhausen, Universitätsklinikum Bochum, 44892 Bochum
Länge: 3:26 (divers kürzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 13.11.2014 
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