MEDICA / COMPAMED 2014 | 12.11.14 - 15.11.14 | Düsseldorf
Therapie mit Spieltrieb
artimg9485_120x80.jpg

Info: Reha-Maßnahmen nach Operationen oder Schlaganfällen können ziemlich langweilig sein. Scheinbar ewig und jeden Tag heißt es üben. Zumindest die Übungen auf dem Fahrradergometer angeht könnten demnächst interessanter werden. Denn das Gerät, das es vorerst nur als Prototyp für eine Doktorarbeit gibt, wird mit an den Fernseher angeschlossen. Neben dem normalen Fernsehprogramm gibt es am Bildrand auch ein Radrennen, in dem der Patient gegen die Vorgaben seines Therapeuten antritt.

Anmoderation: Ergometer gibt es wie Sand am Meer, die Standfahrräder als Heimtrainer werden oft vor dem Fernseher benutzt. Dieses Zusammentreffen, hat der Doktorand Kai-Uwe Hinderer von der Technischen Universität München gedacht, das lässt sich optimieren. Er hat für seine Doktorarbeit beide Geräte verbunden und stellt damit auch noch einen Kontakt zum Arzt oder Therapeuten her, wenn gewünscht. Auf der weltweit größten Medizinmesse Medica in Düsseldorf stellt Kai-Uwe Hinderer seine Idee vor.

O-Ton 1: "Es geht im Prinzip darum, die sinnlosen Stunden des Fernsehens zu nutzen ... der ganze Therapieerfolg der geht eben verloren in den Wochen und Monaten nach dem Reha-Aufenthalt."

Zwischenmoderation: Auf dem Fernseher läuft dann das ganz normale Programm, das der Trainierende sehen will. Nur am oberen Rand des Bildschirms läuft ein Fahrradrennen aus dem Computer. Drei verschieden farbige Fahrräder fahren dort um die Wette.

O-Ton 2: "Also im Prinzip ist eins der Spieler, der Trainierende, der Patient ... dass der Patient genau in seinem Bereich trainieren kann, während er eben sein Unterhaltungsprogramm schaut."

Zwischenmoderation: Das soll die Akzeptanz der vielleicht als lästig oder eintönig empfundenen Übungen verbessern helfen. Und als Teil des Programms bekommt der Therapeut auch eine schnelle Rückmeldung über den Erfolg seiner Aufgaben.

O-Ton 3: "Im Prinzip geht es um die Information ... und kann so vom Therapeut wieder eingesehen werden."

Abmoderation: Getestet hat Kai-Uwe Hinderer sein Projekt bereits in einer Reha-Klinik bei Füssen. Bei den Therapeuten und den Patienten kam die Vorstellung gut an. Allerdings schränkt er etwas ein: Der Alltag ist für die Patienten recht eintönig und so würde eigentlich alles gut angenommen, was Abwechslung verspricht. Doch der Spieltrieb des Menschen lässt hoffen, dass den Patienten der Heimtrainer mit eingebautem Radrennen auch langfristig mehr Spaß macht als das reine Fahren im Stand.

O-Ton: Kai-Uwe Hinderer, Doktorand, Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik, TU München, 80333 München
Länge: 1:05 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 12.11.2014 
Bereitstellung des mp3-Audios in Sendequalität (E-Mail-Versand oder direkt speichern)
Nach Eingabe von Name, E-Mail und Sender stellen wir Ihnen unsere Audio-Beiträge zur kostenfreien Nutzung unter Berücksichtigung unserer AGB zur Verfügung.
Ihre personenbezogenen Daten unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz und werden nur für interne Zwecke verwendet.
* = notwendige Angaben
Beitrags-Funktionen
Ihr Ansprechpartner
Harald Schönfelder
Redaktion

h.schoenfelder@dhd-news.de