©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Einige Gemeinden auf dem Land leben schon mit dem Problem, dass ihnen die Ärzte weglaufen. Für die Gegenden, in denen sich kein Doktor mehr niederlassen will, haben zwei Firmen auf der Medica eine Lösung entwickelt: die Mobile Praxis.
Anmoderation: Eine mögliche Zukunft der Medizin in der Provinz steht in Düsseldorf. Auf der weltweit größten Medizinmesse Medica in Düsseldorf zeigen Aussteller Arztpraxen, die zum Patienten kommen statt umgekehrt. Wenn der Ärztemangel auf dem Land unerträglich wird, können sie einspringen, die mobilen Arztpraxen.
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Beitragstext: O-Ton erklärt Matthias Quickert von der Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH (WAS), den Gedanken hinter der mobilen Praxis. Während in anderen Fällen Ärzte in den Dörfern Räume anmieten, die sie dann einmal die Woche nutzen, fährt der Arzt in diesem Fall mit der mobilen Praxis vor. O-Ton Fast jeder Arzt vom Allgemeinmediziner bis zum Zahnarzt kann sich so seine eigene Praxis zusammenstellen. 16 verschiedene Ausstattungen gibt es. Nur für den Strom braucht es noch eine Leitung von außen. Letztendlich sieht das ähnlich aus wie ein Krankenwagen, nur in weiß statt in Notfall-orange. Der Nachteil: es geht etwas beengt zu in dem Wagen, mit drei Leuten ist die Praxis rappelvoll. Einen anderen Weg nimmt die Firma Zeppelin Mobile Systeme. Sie hat ihre mobile Praxis in einen doppelachsigen Anhänger gepackt, sagt Matthias Welte von Zeppelin. O-Ton Innen ist diese Praxis ziemlich geräumig, mit dunklem Bodenbelag in Holzoptik und gelben Wänden. Außen ist sie silbrig, lang und breit. Die Praxis baut auf einem 20 Fuß-Standardcontainer auf, ist also 6 Meter lang und 2,5 Meter breit. Und genau wie die Konkurrenz bietet sie auch mit einem Vorhang Privatsphäre für den Patienten. Der Nachteil der Anhängervariante: der Arzt braucht ein kräftiges Zugfahrzeug für die 3,5 Tonnen schwere Praxis, unterhalb eines großen Geländewagens darf kaum ein Auto so eine große Last ziehen. Ob als Aufbau auf dem Kleinlaster oder als Anhänger, die mobile Praxis ist in Asien und im Nahen Osten oft unterwegs, hier in Deutschland allerdings noch nicht. Matthias Welte erklärt, warum. O-Ton Die Gespräche zwischen Ärzten, Krankenkassen und Politik laufen. Denn eines ist ziemlich sicher: Gegenden wie weite Teile von Mecklenburg-Vorpommern, die Westliche Eifel oder der Bayrische Wald werden eher leerer statt voller. Matthias Quickert von WAS sieht die mobile Praxis als ein Zukunftsmodell. O-Ton Und wenn nicht, dann verkaufen die Hersteller ihre mobilen Praxen eben weiter im Ausland. Dort läuft das Geschäft schon länger. Harald Schönfelder, Düsseldorf ... Redaktion
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