MEDICA / COMPAMED 2014 | 12.11.14 - 15.11.14 | Düsseldorf
Personalisierte Medizin und Hightech - Vorschau auf die Medica
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Info: In der kommenden Woche beginnt die Medica, die internationale Leitmesse der Medizin und der Medizintechnik. Zeitgleich gibt es auch die Compamed der Medizinzulieferer. Und es gibt etliche Konferenzen und Foren zu wichtigen Themen aus den Branchen. Im Kollegengespräch gibt es eine Übersicht der Themen der Messe.

Anmoderation: Düsseldorf wird in der kommenden Woche zum Medizinzentrum der Welt. Rund 5.500 Aussteller aus fast aller Welt treffen sich auf dem Gelände der Messe Düsseldorf zur Medica, der Leitmesse der Medizintechnik.
Jetzt haben die Veranstalter die Themen der diesjährigen Messe vorgestellt und unser Messereporter Harald Schönfelder war dabei.

Frage 1: Harald, welche Probleme bewegen die Mediziner?

Frage 2: Woran liegt das? Die Budgets der Krankenhäuser müssten doch den Kassen bekannt sein.

Frage 3: Das sind ja Themen, die eigentlich auch in anderen Jahren auf der Agenda hätten stehen können. Was ist denn mit aktuellen Themen wie Ebola, "Social Freezing" oder der Sterbehilfe?

Frage 4: Langfristige Auswirkungen soll ja auch die Technik haben, die die Aussteller zeigen. Was sind denn die Schwerpunkte in diesem Jahr?

Abmoderation: In der nächsten Woche beginnt in Düsseldorf die Medica, die internationale Leitmesse der Medizin und der Medizintechnik. Dort zeigen die Aussteller die Neuheiten aus Technik und Forschung und sprechen in den zahlreichen Konferenzen über Probleme wie die Krankenhausfinanzierung oder die ärztlichen Einsätze nach Naturkatastrophen.

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Antwort 1: Die sind vor allem bewegt vom technischen Fortschritt und was er ihnen bringt. Da gibt es verschiedene Trends. Der eine ist die personalisierte Medizin, das heißt, dass Behandlungen, Medikamente und Hilfsmittel nicht mehr von der Stange kommen, sondern den Patienten individuell angepasst werden. Hendrik Lehnert, der Direktor der Medizinischen Klinik I der Uniklinik in Lübeck macht es am Beispiel Darmkrebs deutlich, was da auf uns Patienten zukommt.
O-Ton
Das kann dann also schon eine deutlich verbesserte Behandlung zur Folge haben. Ist halt die Frage, wer das bezahlen kann und soll. Denn, das haben die Krankenhausärzte auf der Pressekonferenz zur Medica auch gesagt, ihre Häuser leiden an einer Finanzierungslücke von etwa 3,5 Milliarden Euro pro Jahr.

Antwort 2: Sind sie auch, aber das ist halt eine Systemfrage. Auf dem Deutschen Krankenhaustag, der ja parallel zur Messe immer in Düsseldorf stattfindet, wird das eines der diskutierten Themen sein. Die Krankenhausfinanzierung ist eines der großen Themen dabei. Sie leidet zur Zeit unter anderem daran, sagen die Ärzte, dass sie zwar Marktpreise beim Einkauf zahlen müssen, bei der Behandlung aber nur Pauschalen abrechnen dürfen. Und sie rechnen mit weiter steigenden Kosten. Moderne Chriurgietechnik mit so genannten minimal-invasiven Operationen, grob gesagt: kleines Loch statt großes Schlachtfeld, kann helfen, Kosten zu senken und die Früherkennung, besonders bei Krebs auch, sagt Hendrik Lehnert.
O-Ton
Denn Krebserkrankungen, das ist die Annahme, werden häufiger werden, schlicht auch aus dem Grund, weil die Menschen älter werden als früher. Und je älter, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass es im Körper zu ungewollten Mutationen kommt.

Antwort 3: Die tauchen auf, ganz normal an Messeständen von Herstellern von Isolationsstationen oder von Betroffenenvereinen oder Verbänden. Aber sie sind keine Schwerpunktthemen, das ist richtig. Das liegt aber nicht an einer Ignoranz seitens der Veranstalter, sondern schlicht an der Logistik der Veranstaltung, sagt Horst Giesen, der Direktor der Medica.
O-Ton
Denn die Vortragenden, die Referenten, das sind Spitzenleute in ihren Fachgebieten. Die haben natürlich entsprechend volle Terminkalender. Das heißt, auf den Konferenzen, auf den Foren spielen eher langfristig wichtige Themen eine Rolle, wie eben die Finanzierung des Gesundheitssystems.

Antwort 4: Also, ein großes Thema, das bekommen wir ja auch in der Werbung immer um die Ohren gehauen, miss Deinen Blutdruck, schau nach, wie Dein Puls schlägt, diese ganze Selftracking-Geschichten. Die sind mal mehr, mal weniger gut für den Freizeitbereich umgesetzt. Im medizinischen Bereich spielen sie auch eine wichtige Rolle, diese so genannten Wearables. Was sonst noch wichtige Themen sind, das sagt Marcus Kuhlmann der Leiter des Fachbereichs Medizintechnik des Industrieverbandes Spectaris.
O-Ton
Und dabei geht es natürlich auch wieder um die Frage, wie Kosten gesenkt werden können. Denn wenn verschiedene Bereiche besser miteinander arbeiten, dann muss in der Verwaltung weniger Geld ausgegeben werden.

O-Ton: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hendrik Lehnert, Universitätsklinikum S-H Campus Lübeck Medizinische Klinik I, 23562 Lübeck;
Marcus Kuhlmann, Leiter Fachverband Medizintechnik, SPECTARIS - Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V., 10117 Berlin;
Horst Giesen, Direktor Medica, Messe Düsseldorf GmbH, 40474 Düsseldorf
Länge: 4:25 (4 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 05.11.2014 
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