glasstec 2014 | 21.10.14 - 24.10.14 | Düsseldorf
Die Sonnenbrille für das Wohnzimmerfenster
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Info: Mit einem dimmbaren Fenster sollen Jalousien und Ähnliches in Zukunft überflüssig werden. Elektrochromatische Fenster sollen den Job des Verjagens der Sonne selber erledigen. Das funktioniert ähnlich wie eine selbsttönende Sonnenbrille. Im Kollegengespräch geht es um die Funktionsweise, den Wärmeschutz und die Kosten der besonderen Fenster.

Anmoderation: Jalousien waren gestern, heute halten die Fenster selber die Sonne draußen. Auf der Glasstec in Düsseldorf stellen die Aussteller verschiedene Systeme vor, eines davon ist das dimmbare Fenster.

Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, was ist denn ein dimmbares Fenster?

Frage 2: Aber wenn ich jetzt an helle Sommertage denke, dann steht die Sonne ja meist dann direkt vor dem Fenster, wenn ich bei der Arbeit bin. Lässt sich da auch eine Automatik einstellen?

Frage 3: Es sorgt dann auch wirklich für eine kühlere Temperatur im Raum?

Frage 4: Ist halt eine Frage des Preises, ich nehme an, das ist doch teurer als normales Glas.

Abmoderation: Statt Jalousien nehmen Sie doch einfach ein dimmbares Glas. Das hält Sonnenlicht und auch die Hitze draußen und lässt Sie trotzdem hinaus sehen. Allerdings sollten Sie genug Geld auf der hohen Kante liegen haben. Denn die Technik ist immer noch recht teuer.

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Antwort 1: Also, das Prinzip ist ähnlich dem der selbsttönenden Sonnenbrillen. Sonne scheint, Brille wird langsam dunkel. Bei den Fenstern geht das allerdings viel schneller, das geht so schnell wie ein Blinzeln. Und es ist nicht nur passiv, sondern die Fenster können dunkel geschaltet werden, also auf Knopfdruck, sagt Manfred Dittmar, der Vertriebsleiter des Herstellers EControl.
O-Ton
Und dimmbar meint dann eben auch, dass es nicht nur eine Ein-Aus-Schaltung ist, sondern das Glas lässt sich in verschiedenen Stufen dunkel stellen, je nach Sonnenstand oder auch persönlichem Geschmack. Dabei wird die Scheibe dann blau-grau eingefärbt.

Antwort 2: Eine Zeitschaltuhr nicht, aber das Ganze gibt es auch mit einem Sensor, der auf das einfallende Licht reagiert und dann automatisch die Abdunkelung des Fensters regelt. Ist sicher sinnvoll, denn wenn man erst abends nach Hause kommt, dann ist die Hitze ja schon im Raum, wenn man es eben vorher nicht dunkel macht.

Antwort 3: Das soll es, ja. Das ganze hat die Firma mal von einem Ingenieurbüro testen lassen, allerdings in einer Modellrechnung. Danach soll es sogar gegenüber einem Wärmeschutzglas samt Jalousie nur ein Drittel der Energie durchlassen. Und das ist ja auch die Idee dahinter: Sonne genießen, Hitze draußen lassen, sagt Manfred Dittmar.
O-Ton
Ist dann halt etwas anders gefärbt, die Außenwelt. Das Glas lässt sich auch an eigentlich alle Fenstergrößen anpassen, also egal ob vor dem Büro, im Wohnzimmer oder im Wintergarten.

Antwort 4: Das ist deutlich teurer. Das Ganze ist natürlich nicht pauschal berechenbar, so aus dem Stegreif. Da kommt es auf die Fenstergröße an, auf die Art des Fensters, ob im Dach, ob öffenbar, das spielt ja alles mit rein. Aber es ist wenigstens dreimal teurer als ein Wärmeschutzglas, also der Standard. Wenn es um größere Flächen geht, dann ist das schon eher was für Firmen oder Menschen mit Geld auf der Seite. Also je nach Hersteller bewegen sich die Kosten von 600 bis 1200 Euro pro Quadratmeter. Und allzu viele gibt es nicht. Zur Zeit sind es nur wenige Hersteller, die das überhaupt anbieten, neben EControl ist es in Deutschland noch Saint-Gobain, die ihren US-amerikanischen Konkurrenten Sage mit dessen Entwicklungen aufgekauft haben.

O-Ton: Manfred Dittmar, Gesellschafter, Vertriebsleitung, EControl-Glas GmbH & C. KG, 08527 Plauen
Länge: 2:27 (4 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 22.10.2014 
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