glasstec 2014 | 21.10.14 - 24.10.14 | Düsseldorf
Beständige Glaskunst
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Info: Kunst sollte über Moden erhaben sein und auch dann noch im trauten Heim einen Wert an sich darstellen, wenn die Sofagarnitur gewechselt wird. Doch die Glaskünstler, die auf der glasstec ausstellen, haben das Gefühl, das Kunst zum Wegwerfartikel wird. In ihrer Ausstellung auf der Messe wollen sie dem entgegentreten und in unseren moderierten O-Tönen mit der Vorsitzenden der Glaskünstlervereinigung geht es um die Gründe.

Anmoderation: Auf der Messe Glasstec in Düsseldorf zeigen die Aussteller normalerweise ihre Neuheiten und neue Technologien. Ein wenig aus dem Rahmen fällt der Ausstellungsbereich der Glaskünstler. Deren Leitmotiv ist die Beständigkeit. Den Slogan "Art against throwawayism" erklärt die Vorsitzende der Glaskünstlervereinigung NRW, Elisabeth Brosterhus.

O-Ton 1: "Da geht es eigentlich darum, durch die Kunst Werte zu erschaffen ... und auch das Kunsthandwerk und auch das Design."

Zwischenmoderation: Dabei sollte doch Kunst eigentlich aus sich heraus beständig sein. Doch die Haltung der Gesellschaft zur Kunst ändere sich, glauben die Glaskünstler. Sie werde in den Augen der Kundschaft den Gebrauchsgegenständen ähnlicher.

O-Ton 2: "Zum Beispiel wenn man jetzt im Designbereich schaut, wenn mir das Geschirr, das Besteck nicht mehr passt, dann kaufe ich mir halt was Neues ... Wenn dieser Umgang mit der Kunst heute noch so wäre, dann wäre der Satz überflüssig."

Zwischenmoderation: Doch wahrscheinlich reicht schon der Blick in die Bilderabteilung eines Möbelhauses um die These bestätigt zu finden. Da hängen, liegen und stapeln sich die Motive genau so wie ein paar Reihen vorher die Reispapierlampen. Die Glaskünstler wollen mit Qualität und präzisem Handwerk dagegen halten, sagt Elisabeth Brosterhus.

O-Ton 3: "Das ist ja technisch auch ein schwieriges Handwerk ... mit heißem Glas bearbeite, wo es einen gewissen Zerstörungsmoment gibt ... und auch der Wert sich steigert."

Zwischenmoderation: Trotz der Sorge um die Haltung des Publikums zum Wert der Kunst an sich, freuen sich die Glaskünstler über Zulauf. Neben dem Nachwuchs würden auch gerne Künstler aus anderen Richtungen das Glas für sich entdecken. Die Fenster von Gerhard Richter im Kölner Dom seien nur ein Beispiel.

O-Ton 4: "Da gibt es immer mehr Künstler, die sagen, ja, wir arbeiten mit diesem Material ... weil das jetzt interessant wird."

Abmoderation: Und das Material an sich ist inzwischen weit entwickelt. Neben der reinen Verarbeitung lässt es sich auch durch neue Fräs- und Lasertechniken, Färbemethoden und Formgebung in nahezu jede Form bringen, sei sie auch noch so filigran, wie die teilweise fast geisterhaften Skulpturen in der Ausstellung auf der Glasstec zeigen.

O-Ton: Elisabeth Brosterhus, 1. Vorsitzende, Glaskünstlervereinigung NRW e.V., 40476 Düsseldorf
Länge: 1:41 (4 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 21.10.2014 
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