MEDICA / COMPAMED 2014 | 12.11.14 - 15.11.14 | Düsseldorf
Roboter im OP
artimg9435_120x80.jpg

Info: Roboterunterstütztes Operieren ist ein Kernthema der MEDICA 2014, die vom 12. bis 15. November auf der Messe Düsseldorf stattfinden wird. Das wichtigste vorweg: Der Computer macht nur das, was der Operateur ihm vorgibt und jeder Roboter ist nur so gut, wie der Arzt, der hinter ihm steht. Geräte wie „Da Vinci“ helfen lediglich dabei, das bestmögliche medizinische Ergebnis zu erzielen. Prof. Dr. Alexander Haese weiß das ganz genau. Seit über 10 Jahren hat der Leitende Arzt an der Martiniklinik in Hamburg bereits Erfahrung mit OP-Robotern.

Anmoderation: Er kostet in der Anschaffung rund 1,5 Millionen Euro und steht von Jahr zu Jahr wie selbstverständlich in immer mehr Operationssälen in Deutschland: Ein Roboter namens „Da Vinci“, hergestellt von der US-Firma Intuitive Surgical. In den letzten Jahren hat das minimal-invasive roboter-assistierte Operieren weltweit vor allem in der Urologie zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Martiniklinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf setzt den vierarmigen Helfer aus Technik und Stahl bei mittlerweile knapp einem Drittel aller OP’s zur Prostataentfernung bei Krebspatienten ein.  Die Vorteile des Roboters: Seine Arme zittern nicht, seine Schnitte sind präzise, der Blutverlust ist mit dieser Methode gering und seine Kamera zeigt dem Chirurgen das Operationsfeld in 3 D-Bildern mit zehnfacher Vergrößerung an – das ist mehr als doppelt so viel, wie die Lupenbrille bei der klassischen Operationsmethode zu leisten vermag. Vor 15 Jahren trat „Da Vinci“ seinen Siegeszug an. Mittlerweile ist er kein Exot mehr im Operationssaal, aber auch längst noch nicht überall Standard, sagte uns Prof. Dr. Alexander Haese, erfahrener Chirurg im roboter-assistierten Operieren an der Hamburger Martiniklinik.

O-Ton 1: „Also roboter-assistierte Operationen in ihrer allerfrühesten Form ... da gibts das seit 1999 ... es ist allerdings schon so häufig, dass es gewissermaßen den Status des Aufregenden schon verloren hat ... es ist in vielen Gegenden ein Alltagsinstrument, damit operiert zu werden.“

Zwischenmoderation: Viele Patientinnen und Patienten informieren sich heute bereits im Internet, welche Behandlungsmethoden es für ihre Krankheit gibt. Nicht für alle eignet sich die minimal-invasive roboter-assistierte Methode. Doch immer mehr Patienten fragen gezielt danach.

O-Ton 2: „Immer mehr Patienten kennen dieses System, nicht für jeden ist das sozusagen das richtige Instrument ... Ich komme zu Ihnen, weil Sie dieses System haben und genau so wünsche ich mir meine Behandlung.“

Zwischenmoderation: Roboteroperationen sind verhältnismäßig sicher. Zumindest gibt es noch keine validen Zahlen, die das Gegenteil belegen. Experten in den USA fordern mittlerweile den Aufbau einer Datenbank. Dr. Haese hat an der Martiniklinik bisher erst zweimal erlebt, dass das Computersystem hakte. Nach einem Neustart war das Problem behoben.

O-Ton 3: „Technik kann kaputt gehen, klar ... Wir können nicht weiter operieren haben wir noch nicht erlebt. Das heißt: Sicher ist das denke ich schon.“

Zwischenmoderation: Die Kunst des Roboteroperierens muss natürlich erst einmal gelernt werden und braucht so einiges an Finger-Training, selbst für erfahrene Chirurgen. Zur Standardausbildung der Medizinstudenten gehört eine solche Schulung in Deutschland aber noch nicht, sagt Dr. Alexander Haese.

O-Ton 4: „So weit ist es noch nicht. Es gibt natürlich Basisschulungen an dem System ... Zugucken tun sie und sind immer begeistert. Aber selber machen tun sie das noch nicht.“

Abmoderation: Operieren mit Hilfe von Robotern, das wird in den Krankenhäusern mehr und mehr Alltag. Besonders gerne lassen sich Chirurgen unterstützen, wenn es um kleine Schnitte geht, die genau sitzen müssen. Auf der Medica ist das in diesem Jahr ein Kernthema der Messe.

O-Ton: Prof. Dr. Alexander Haese, Leitender Arzt der Martini-Klinik im UKE Hamburg, Martinistraße 52, 20246 Hamburg
Länge: 3:23 (4 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Inge Seibel

erstellt: 05.10.2014 
Bereitstellung des mp3-Audios in Sendequalität (E-Mail-Versand oder direkt speichern)
Nach Eingabe von Name, E-Mail und Sender stellen wir Ihnen unsere Audio-Beiträge zur kostenfreien Nutzung unter Berücksichtigung unserer AGB zur Verfügung.
Ihre personenbezogenen Daten unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz und werden nur für interne Zwecke verwendet.
* = notwendige Angaben
Beitrags-Funktionen
Ihr Ansprechpartner
Harald Schönfelder
Redaktion

h.schoenfelder@dhd-news.de