INTERMOT KÖLN 2014 | 01.10.14 - 05.10.14 | Köln
Motorradhelme: als nächstes die Rotation mildern
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Info: Motorradhelme sind Teil der umfangreichen Sicherheitsausrüstung, die Motorradfahrer heute tragen. Ihr Standard ist die ECE-Norm. Der Leiter der Motorradabteilung des TÜV Rheinland und Motorradhelmtester Peter Schaudt erklärt, worauf es beim Kauf noch ankommt und was der wahrscheinliche nächste Entwicklungsschritt beim Motorradhelm ist.

Anmoderation: Motorradfahrer sind im Straßenverkehr verletzlich. Nicht umsonst macht eine komplette Schutzausrüstung ein breites Kreuz und trägt sich wie eine Ritterrüstung light. Besonders wichtig ist auch der Helm. Die Modelle werden standardmäßig geprüft und auf der weltgrößten Motorradmesse, der Intermot in Köln, haben wir mit dem "Helmpapst" des TÜV Rheinland über das Kennzeichen korrekt schützender Helme und neue Entwicklungen gesprochen. Los geht es aber mit den heutigen Helmen. Die lassen sich mit ein wenig Suche gut erkennen, sagt Peter Schaudt vom TÜV Rheinland.

O-Ton 1: "Also jeder Motorradhelm, der auf dem Markt ist, sollte auf jeden Fall, auf dem Kinnriemen meist ... im Grunde ist das Label entscheidend: großes E im Kreis."

Zwischenmoderation: Manche Hersteller bringen das allerdings auch im Helmpolster an, also nicht gleich entmutigen lassen oder Böses denken, wenn das Zeichen nicht am Kinn erscheint. Beim Bestellen im Internet zum Beispiel dürfte der Händler es eher im auf den Helm verweisenden Text erwähnen, falls überhaupt. Aber das Zeichen allein zeigt nur, dass der Helm einen Minimalschutz bietet, das dürfte im Falle eines Crashs die Versicherung besänftigen. Peter Schaudt rät aber, auch noch auf andere Kriterien zu achten.

O-Ton 2: "Das ist eher so meine private Meinung: Der Helm sollte möglichste leicht sein ... schwerer Helm ist nicht besser und im Fall von einem Unfall ... ist jedes Gramm, das an meinem Nacken zerrt, kritisch. Also ich würde den super passenden Helm ... den leichteren nehmen."

Zwischenmoderation: Super passend, das ist auch noch wichtig. Denn zu weit darf ein Helm auf keinen Fall sein. Die starken Kräfte, die beim Unfall wirken, können einen zu weiten Helm verrutschen lassen, der dann in der Folge selber Verletzungen verursachen kann. Und nach ein paar Jahren sollte der Helm ausgetauscht werden, spätestens wenn seine Polsterung beginnt, dünn und labberig zu werden. Und in nächster Zeit könnte eine neue Generation der Helme in den Regalen stehen. Sie sollen die Rotation des Kopfes nach dem Aufschlag mildern.

O-Ton 3: "Wenn ich zu Boden stürze, verhakt sich die Außenschale mit dem Asphalt ... mein Gehirn ... verdreht sich relativ zum Hirnstamm und den Brückenvenen ... wenn die Rotation zu stark ist zu Abrissen führen."

Abmoderation: Wer das nach einem Unfall erleidet, der kann noch Stunden danach rapide verfallen und sterben, denn solche tief innen sitzenden Verletzungen und Blutungen ohne äußere Schäden können auch im Krankenhaus meist nicht behandelt werden. Zur Zeit arbeiten mehrere Firmen daran, diese Rotation abzumildern. Zusammen mit Experten aus der Medizin entwickeln die Prüfer zur Zeit Grenzwerte für diese Belastungen.

O-Ton: Peter Schaudt, Teamleiter Motorrad, TÜV Rheinland, 51105 Köln
Länge: 1:31 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 03.10.2014 
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