©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Seit acht Jahren gibt es in NRW die "Aktion 100", die Jugendlichen mit Handicaps oder Behinderungen zu einem möglichst normalen Eintritt ins Berufsleben verhilft. Rund 100 Jugendliche haben jedes Jahr die Chance auf eine Teilnahme an dem landesweiten Programm. Worum es geht und wie die Ausbildung funktioniert, erklärt der Beitrag.
Anmoderation: Menschen mit Behinderungen in den beruflichen Alltag integrieren, das ist ein Teil der Inklusion. Am besten ist es, früh anzusetzen, fanden das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW sowie die Bundesagentur für Arbeit. Sie haben die "Aktion 100" aufgelegt. Die vermittelt Jugendlichen mit Behinderungen oder Handicaps an Ausbildungsplätze in ganz normalen Unternehmen. Auf der Fachmesse Rehacare für Menschen mit Behinderungen oder Pflegebedarf in Düsseldorf stellt sich das Projekt vor.
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Beitragstext: O-Ton stellt Erdinc Aydin aus Schwerte seine Probleme dar. Der Versuch auf normalem Wege einen Ausbildungsplatz zu finden: gescheitert. Potentielle Arbeitgeber hatten abgewunken. O-Ton sagt er leise und es ist gut vorstellbar, dass ein Chef abwinkt, dass er sich als Bürokaufmann einen anderen Typ Mensch vorstellt, der vielleicht offener, direkter mit Kollegen umgehen kann. Doch dann kam Erdinc Aydin zum Dortmunder CJD, genauer: zu seinem Berufsbildungswerk. Dessen Mitarbeiterin Kerstin Schilawa beschreibt den typischen Weg eines Bewerbers zu ihr. O-Ton In jedem Ausbildungsjahr erhalten rund 100 Bewerber diese Chance, sie haben die Wahl unter Berufen aus verschiedenen Kategorien und sie können ausnahmsweise auch später, nach Beginn des Ausbildungsjahres einsteigen. Die Bandbreite der Berufe reicht von der Verkaufshilfe über den Friseur bis zum Informatiker oder Kaufmann. Doch eigentlich sollte ein Handicap heute doch kein Problem mehr sein. Ist es aber, sagt Sabine Hellmann-Flocken vom Arbeitsministerium NRW und hat auch Verständnis für die Betriebe O-Ton Mit der landesweiten Aktion 100 kommen die Initiatoren den Arbeitgebern entgegen und auch den Berufsschulen. Denn eigentlicher Träger der Ausbildung sind die lokalen Berufsbildungswerke. In ihnen findet auch ein Teil des Unterrichts statt, sagt Kerstin Schilawa. O-Ton Der bisherige Erfolg spricht für die Aktion, neun von zehn Teilnehmern haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Danach geht der Erfolg etwas zurück. Von den Absolventen des Jahrgangs 2010 / 2011 waren ein Jahr nach dem Abschluss ungefähr ein Viertel arbeitslos. In drei Monaten ist die Ausbildung für Erdinc Aydin beendet. Dass es mit dem Abschluss klappt, da ist er zuversichtlich. Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf
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