REHACARE International 2014 | 24.09.14 - 27.09.14 | Düsseldorf
Jonas und der Elbee
artimg9399_120x80.jpg

Info: Wie ein Wal öffnet das behindertengerechte Auto "Elbee" seine Frontpartie. Der Rollstuhlfahrer fährt direkt hinein, vor ihm schließt sich der Wagen dann wieder. Das ist in kurz der Clou des Elbee. Der Kleinstwagen verzichtet auf Umwuchten, Hineinhangeln oder andere Schwierigkeiten beim Betreten. Im Kollegengespräch geht es daneben auch um die Frage der Zulassung und die Frage, warum der Fronteinstieg sinnvoll ist.

Anmoderation: Ein Auto, das sein Maul ganz weit aufreißt, haben tschechische Ingenieure auf der Rehacare in Düsseldorf vorgestellt. "Elbee" heißt das behindertengerechte Auto. Sein Clou: Rollstuhlfahrer fahren von vorne direkt in den Wagen hinein. Messereporter Harald Schönfelder hat sich Elbee auf der Rehacare angesehen.

Frage 1: Wie funktioniert das denn genau? Vorne sind doch eigentlich der Lenker und die ganzen Bedienungen im Weg.

Frage 2: Das Konzept ist ja erstmal gewöhnungsbedürftig. Wie soll ich denn damit parken?

Frage 3: Bisher ist der Wagen nur in Tschechien unterwegs, hier ist es der Auftritt auf der Rehacare seine Premiere. Wenn ich den haben möchte, was muss ich dabei beachten?

Abmoderation: Auf der Rehacare stellt der tschechische Hersteller Elbee sein erstes und bisher einziges behindertengerechtes Fahrzeug vor. Unter einer großen vorderen Klappe können Rollstuhlfahrer einfach hineinrollen und dann mit bis zu 80 km/h fahren. Allerdings hat das seinen Preis, etwa 19.000 Euro soll der Wagen hier kosten.

---------------------

Antwort 1: Eigentlich ja, aber eigentlich auch nicht. Denn die gesamte Fahrzeugfront klappt hoch, das Armaturenbrett und die Lenkung inklusive. Pedale gibt es ja eh nicht am Boden, die können also gar nicht im Weg sein. Und wie der Rollstuhlfahrer dann in den Wagen hineinfährt, erklärt Pavel Husek, der Designer des Elbee.
O-Ton
Hinter dem Rollstuhl ist noch ein weiterer Sitzplatz, der für eine Begleitperson gedacht ist. Die muss natürlich zuerst einsteigen.

Antwort 2: Also, der Gedanke dabei ist, dass der Besitzer sein Auto, ober eben das Autochen, wie Pavel Husek liebevoll sagt, immer mit der Front zum Bürgersteig parken soll, auch wenn eigentlich parallel zur Straße geparkt werden soll.
O-Ton
Also eine einfache Bedienung und das mit dem Parken dürfte auch klappen. Der Wagen ist weniger als 2,50 Meter lang, hat also die Länge eines Smart und die parken ja auch oft genug quer in der Parklücke.

Antwort 3: Also, erstmal ist er, streng genommen, kein Auto. Hat vier Räder, hat einen Benzinmotor, hat Fenster und alles, was ein richtiges Auto auch hat. Es fährt 80 km/h, darf also auf Schnellstraßen und Autobahnen. Aber für eine zweifelsfreie Zulassung als Auto fehlen einfach ein paar Sachen, wie zum Beispiel Airbags. Er wird als vierrädriges Kraftfahrzeug zugelassen, genau wie ein Quad, sagt Pavel Husek.
O-Ton
Nur sitzt man eben im Autochen statt auf einem Quad, hat es eben trocken und kann mit dem Rollstuhl mitten hineinfahren. Und für die einfache Bedienung lassen sich die vordere Klappe und die Zufahrtsrampe per Fernbedienung steuern.

O-Ton: Pavel Husek, Designer Elbee, 160 00 Praha
Länge: 2:55 (3 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 25.09.2014 
Bereitstellung des mp3-Audios in Sendequalität (E-Mail-Versand oder direkt speichern)
Nach Eingabe von Name, E-Mail und Sender stellen wir Ihnen unsere Audio-Beiträge zur kostenfreien Nutzung unter Berücksichtigung unserer AGB zur Verfügung.
Ihre personenbezogenen Daten unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz und werden nur für interne Zwecke verwendet.
* = notwendige Angaben
Beitrags-Funktionen
Ihr Ansprechpartner
Harald Schönfelder
Redaktion

h.schoenfelder@dhd-news.de