REHACARE International 2014 | 24.09.14 - 27.09.14 | Düsseldorf
Mobil bleiben auf der Rehacare
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Info: Vielen Menschen mit Behinderungen ist wichtig, dass sie ihren Alltag so gut wie möglich selber bewältigen können. Dazu gehört die Mobilität. In den moderierten O-Tönen geht es um zwei Beispiele von der Rehacare. Einmal ist es ein Trike für leicht Behinderte oder Menschen, die zu unsicher für ein normales Fahrrad sind. Zum anderen geht es um eine Rollstuhlsteuerung für Menschen, die nur noch das Gesicht bewegen können. Mit 3D-Technik lässt die Mimik den Rollstuhl fahren.

Anmoderation: In Düsseldorf rollen die Messebesucher zur Zeit eher durch die Hallen statt dass sie gehen. In der Düsseldorfer Messe hat die Rehacare begonnen, die internationale Fachmesse für Menschen mit Behinderungen oder Pflegebedarf und viele Rollstuhlfahrer sind zu Gast. Mobilität steht dort im Mittelpunkt. Beginnen wir mal mit denen, die es leichter haben. Für die stellt die Firma HP Velotechnik ein Trike vor, ein Dreirad mit sportlichem Appeal. Trotzdem ist es für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen gedacht und für Senioren, sagt Alexander Kraft von HP Velotechnik.

O-Ton 1: "Auf so einem Dreirad, auf so einem Trike sind sie sehr sicher unterwegs ... Leute gut drauf kommen, die turnerisch nicht mehr ganz so fit sind, aber es ist auch gedacht für Leute mit Behinderungen. Da gibt es eine ganze Menge was wir machen können, eben auch an Bauteilen."

Zwischenmoderation: Hinten ein Rad, vorne zwei Räder, dazwischen ein Sitz, der eine optische Ähnlichkeit mit einem Autositz hat, so kommt das Trike daher. Das Einsteigen sei ganz einfach, sagt Alexander Kraft.

O-Ton 2: "Sie steigen von vorne zu, und dann lässt man sich wie auf einen Stuhl nieder, ganz einfach."

Zwischenmoderation: Das funktioniert, weil die Lenkholme links und rechts des Sitzes angebracht sind. Allerdings muss der Fahrer das Verbindungsrohr den Pedalen zwischen seine Beine nehmen, dann kann er sich rückwärts in den Sitz lassen. Ein bisschen Turnübungen braucht es also noch. Dafür gibt es aber auch Hilfe beim Treten, das ganze ist als E-Trike erhältlich.
Am anderen Ende der Skala stellt die Firma Humanelektronik ihre Neuheit vor. Gedacht ist die Rollstuhlsteuerung für Menschen, deren ganzer Körper gelähmt ist, die ihren Rollstuhl also mit dem Gesicht steuern müssen. Stefan Schaaf von Humanelektronik sagt, 3D-Kameras erfassen das Gesicht des Fahrers und setzen seine Mimik in Bewegungen um.

O-Ton 3: "Bei so nem Kussmund, Mundschnute nach vorne, da haben wir die Vorwärtsbewegung ... und die Rückwärtsbewegung mit dem Kopf nach unten oder das Kinn nach vorne schieben, auch das geht."

Zwischenmoderation: 30 solcher Gesten sind einprogrammiert für die verschiedenen Aspekte des mobilen Lebens. Auch sind zusätzliche Gesichtsgesten frei programmierbar. Wer jetzt sagt, das sei nicht neu, der bweühmte Astrophysiker Stephen Hawking bewege sich schon seit Jahren in seinem Rollstuhl, der irrt. Die Technik sei ganz anders, sagt Stefan Schaaf.

O-Ton 4: "Stephen Hawking fährt eigentlich mit einer Sauge-Puste-Steuerung ... Das, was wir hier getan haben, ist, mit einer 3D-Kamera ... einen Mauszeiger zu steuern und hier damit dann einen Rollstuhl zu fahren."

Abmoderation: Der radikal moderne Ansatz hat nur noch einen Haken: In Innenräumen funktioniert er tadellos, auch im Gewühl am Messestand, draußen allerdings setzt eine kräftig scheinende Sonne der Technik noch deutliche Grenzen. Ihre Optik wird durch das viele Licht verwirrt. Aber es ist ja auch eine Pionierarbeit. Und sie hat auch andere Einsatzbereiche, denn sie kann auch für die reine Arbeit am Computer verwendet werden, die Rollstuhlsteuerung ist also nur ein zusätzlicher Einsatzbereich.
Das sind zwei Beispiele aus den extremen Bereichen der Mobilität auf der Rehacare. Zwischen dem Fahren mit sportlichem Touch und der Gesichtssteuerung passen noch viele Hilfen wie modisch gestaltete Krücken und Rollstühle oder gar Exoskelette, die Gelähmten beim Gehen helfen.

O-Ton: Alexander Kraft, Pressesprecher, HP Velotechnik GmbH, 65830 Kriftel;
Stefan Schaaf, Geschäftsführer, Humanelektronik GmbH, 67547 Worms
Länge: 1:17 (4 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 24.09.2014 
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