©Foto:Sony Music

Info: Beth Ditto im Exklusiv-Gespräch mit dem DHD! Unsere Reporterin Julia Batist hat Beth Ditto als einzige Hörfunkberichterstatterin auf dem glamourösen Auftakt-Event der Schuhmesse GDS interviewt. Im O-Ton-Paket berichtet Ditto von ihrem Geheimnis zu ihrem starken Selbstbewusstsein, die Bedeutung von Punk in ihrem Leben - gestern und heute. Beth Ditto gibt Tipps für ein bewusstes Leben weiter und die haben es in sich!

Ditto antwortet auf folgende Fragen:

1. Sie sind bekannt dafür, dass Sie einfach machen, was Sie wollen. Sie gehen selbstsicher ihren Weg. Was ist das Geheimnis dahinter?

2. Was macht ihren Weg zum Selbstbewusstsein aus?

3. Sie machen sich zum Beispiel auch stark gegen Size 0-Models - ist es wichtig selbstbewusst mit dem Körper umzugehen?

4. Schaffen Sie das denn auch immer?

5. Punk ist seit Ihrer frühen Jugend ein zentrales Thema in ihrem Leben. Wie stark beeinflusst es sie heute noch?

6. Es gibt Gerüchte, dass Sie auf Tour gehen. Können wir Sie bald in Deutschland auf der Bühne sehen?

Übersetzung der Antworten (für Over-Voice):
1. Mich haben schon immer Dinge angezogen, die die Leute hässlich oder schlecht fanden. Ich mochte immer Musik, die nicht perfekt klang. Ich mag aber auch Musik die perfekt klingt. komische Dinge ziehen mich an. Als Kind habe ich Miss Piggy idealisiert. Das ist das beste was kleinen Mädchen in den 80ern passieren konnte - ein Idol wie Miss Piggy zu haben. Sie war diese pummelige, glamouröse Cartoon-Figur. Jetzt gibt es sowas nicht mehr. Sie war dann die Redakteurin der französischen Vogue im letzten Muppet-Film und das ist großartig. Ich glaube ich habe schon sehr früh Menschen gefunden, die mich reflektieren. Und dann habe ich Punk entdeckt und er hat mein Leben verändert. Wir sind all die komischen Leute oder die, denen gesagt wurde sie taugen zu nichts, die dachten sie seien hässlich oder deren Gedanken und Ideen nicht gut, nicht perfekt genug waren. Daraus wurde diese großartige Bewegung. Ich lgaube wirklich, dass Punk mein Leben gerettet hat.

2. Mein Rat ist immer: hängt nicht mit Leuten rum, die Euch dazu bringen Euch scheiße zu fühlen. Wo ist da der Sinn? Manchmal sind die zwar echt lustig und dass ist es Wert. Aber nein, hängt nicht mit Leuten rum, bei denen ihr euch schlecht fühlt. Guckt euch gar nichts an, dass euch runterzieht. Wenn ihr merkt, dass ihr ändern wollt, wer ihr seid - und zwar auf schlechte Weise, dass ihr euch dafür schämt, wer ihr seid, dann stoppt das. Das beste was ihr tun könnt, ist euch mit Dingen zu umgeben, die euch dazu bringen euch gut zu fühlen. Ganz egal was das bedeutet.

3. Du musst dich wirklich immer wieder daran erinnern, nicht den einfachen Weg zu gehen und deinem Körper die Schuld für all die Dinge zu geben, die in deinem Leben schief gehen. Wenn es doch eigentlich dein Körper ist, der dich durch den Tag bringt.

4. Es geht nicht darum, dass dein Körper noch schöner ist, dass er öffentlich besser akzeptiert wird. Daran erinnere ich mich ständig, denn jetzt bin ich nicht mehr nur eine fette Frau, sondern eine 33jährige fette Frau. Ich werde älter, werde erwachsen - jedenfalls so eine Art. Worüber keiner redet in Sachen Selbstbewusstsein ist, das es ein konstanter täglicher Kampf ist. Es gibt immer etwas was dich ärgert oder enttäuscht. Wenn du so denkst wie ich und viele meiner Freunde, wird da gleichzeitig immer ein riesiger innerer Dialog sein. Du musst dich selbst aus den negativen Dingen heraus reden - und nur du kannst das tun.

5. Punk kommt und geht - das war immer so. Ich habe gerade die Divine-Dokumentation über die Drag Queen Divine gesehen. Es bringt hat die Erinnerung zurückgebracht, so wie: Oh yeah, ich hab ganz vergessen, dass eine Sache, die ich an der Mode liebe ist diese Drag Queen ist, die wirklich Hundescheiße gegessen hat. Ich hatte das mal idealisiert. Sowas kommt zurück in dein Leben. Wenn Du erwachsen bist musst du deine Rechnungen bezahlen, musst dich versorgen, zum Arzt gehen usw. Krankenversicherung, Miete, ein Auto - Punk gerät in den Hintergrund. Als junger Mensch denkst du an nichts anderes. Heute filtere ich alles was ich tue durch eine Punk-Linse insofern als ich frage, ist das ethisch ok, macht mich das glücklich oder unglücklich. Im letzten Jahr bekam Punk in dieser Hinsicht in meinem Leben wieder eine größere Bedeutung - und das ist richtig gut. 

6. Nein, wir touren nocht nicht. Momentan dreht sich alles nur ums Musik schreiben. Wir werden sehen...