interpack 2014 | 08.05.14 - 14.05.14 | Düsseldorf
Wie moderne Verpackungen Chemikalien fernhalten
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Info: Die Lebensmittelbranche will Migration verhindern. Migration bedeutet in dem Fall, dass fremde Moleküle von außen die Verpackung durchdringen und an die Lebensmittel darin geraten. Das verhindern moderne Verpackungen besser als früher. Es gibt aber ein paar Schwachstellen.

Anmoderation: Migration ist ein großes Thema auf der Messe Interpack in Düsseldorf. Allerdings geht es dabei nicht um die Migration von Menschen. In der Lebensmittelbranche bedeutet Migration, dass Stoffe von einer Seite der Verpackung auf die andere gelangen.

Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, warum ist das ein oft angesprochenes Thema?

Frage 2: Wie geht das eigentlich, wie gelangen Ölrückstände durch massiven Karton, um mal bei dem Beispiel zu bleiben, an die Schokolade?

Frage 3: Wie können die Hersteller der Verpackungen das verhindern?

Abmoderation: Migration bedeutet in der Verpackungsbranche, dass Stoffe von außen durch die verschlossene Verpackung an die Lebensmittel kommen. Das wollen die Hersteller natürlich verhindern und dazu haben sie verschiedene Strategien.

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Antwort 1: Da müssen wir mal ein paar Jahre zurückdenken. In der Weihnachtszeit 2012 gab es kurzzeitig Aufregung. Damals waren ausgerechnet in Adventskalendern Mineralöl-Rückstände aufgetaucht. Insgesamt, hat die Organisation Foodwatch einmal durchgezählt, gibt es über 250 Chemikalien, die durch eine Verpackung in die Nahrung gelangen können. In dem Fall der Adventskalender waren es Schmierstoffe von Maschinen, aber auch Farben auf Verpackungen können in die Lebensmittel kommen. Da ist die Industrie der Verpackungshersteller natürlich bemüht, das so weit wie möglich zu verhindern.

Antwort 2: Also, dabei ist es noch relativ einfach. Da suppt das Öl einfach durch. Das können noch so geringe Mengen sein, wer schon mal Öl und Papier zusammengebracht hat, der weiß, was passiert. Anders sieht es aus, wenn es um Weichmacher und andere Chemikalien geht. Die sind in den Klebstoffen der Packung oder im Material selber und können auf die Lebensmittel übergehen, wenn nicht eine Schutzschicht dazwischen ist. Also, hier geht es um wirklich winzige Mengen, denn die Stoffe müssen so klein und allein unterwegs sein, dass sie sozusagen durch das Netz der Verpackung schlüpfen können.

Antwort 3: Sie müssen dazu Schutzschichten einziehen. Aluminium wird dazu ganz gerne genommen. Das sind dann Packungen mit verschiedenen Lagen. Und zwischen die Lagen wird eine Schicht Aluminium eingezogen. Die ist eine wirklungsvolle Barriere. Was Klebstoffe angeht, da haben die Hersteller Alternativen zu den bisher üblichen Klebstoffen gefunden. Wenn die nach dem neuesten Stand verklebt werden, dann kann da eigentlich nichts mehr passieren.
Wo immer ein gewisses Risiko besteht, ist, wenn etwas, wie ein Adventskalender, nur aus Karton besteht. Der wird oft aus recyceltem Zeitungspapier hergestellt und da kann dann eben ein Rest Druckerschwärze in Kontakt mit den darin liegenden Nahrungsmitteln kommen.

O-Ton: --
Länge: 1:46 (3 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 13.05.2014 
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