interpack 2014 | 08.05.14 - 14.05.14 | Düsseldorf
Die Schwierigkeit einfache Dinge zu verpacken
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Info: Im Kollegengespräch geht es um die Schwierigkeit, so etwas einfaches wie Kaugummi zu verpacken, einen Durchbruch in Sachen biologisch abbaubarer Folie und den Kundenwunsch nach hermetisch abgeriegelten Verpackungen.

Anmoderation: Im Geschäft sieht es so einfach aus. Fast alles, vom Apfelkompott bis zum Zucker, ist fein säuberlich verpackt. Dahinter steht aber eine anspruchsvolle Leistung. Denn verpacken will gelernt sein. Auf der Düsseldorfer Messe Interpack hat Messereporter Harald Schönfelder den Stand des Herstellers von Verpackungsmaschinen "Loesch Pack" besucht.

Frage 1: Wie sehen solche Maschinen denn aus?

Frage 2: Das heißt, es ist nicht nur eine Maschine für ein Produkt zuständig?

Frage 3: Was ist das zum Beispiel?

Frage 4: Gibt es da noch mehr solche Beispiele?

Abmoderation: Die Hersteller von Verpackungsmaschinen haben einen anspruchsvollen Job: sie müssen letzten Endes uns Supermarktkunden zufrieden stellen. Denn wenn eine Schokolade, ein Müsli oder ein Kaugummi nicht ordentlich verpackt ist, dann beschweren wir uns zwar beim Supermarkt. Eigentlich aber liegt es an der Art der Verpackung und des Materials.

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Antwort 1: Das ist fast unmöglich zu beschreiben. Also zum einen sind sie richtig groß, wenn sie von vorn bis hinten aufgebaut sind, werden sie 20 und mehr Meter lang. In diesen Maschinen gibt es eine Art Förderband, das so geformt ist, dass es das zu verpackende Produkt sicher transportieren kann. Es hat also streifenförmige Einbuchtungen für Kaugummi und eine halbrunde Form für Schoko-Drops. Und dann sind da unzählige Hebel, Greifer, Räder, Aufzüge, die, ach bleiben wir mal beim Kaugummi, die den Kaugummi heben, drehen, einwickeln, das Papier umschlagen. Auf der Messe laufen die nur im Leerlauf, in der Minute kann so eine Maschine über 200 Kaugummis einpacken, wenn sie schnell läuft. Dementsprechend lange dauert es auch, sie zu entwickeln, sagt Ulrich Kreimeyer, Marketing- und Vertriebsleiter von Loesch Pack.
O-Ton
Modularisierung heißt dabei, dass die Maschinen aus einzelnen Modulen aufgebaut sind, die dann auch einzeln relativ schnell ausgetauscht werden können, wenn ein Hersteller auf einer Maschine verschiedene Produkte nacheinander herstellen möchte.

Antwort 2: Nein, das ist aber schon lange nicht mehr so. Umgestellt werden die schon länger, was neu ist, ist die Geschwindigkeit, mit der die Umstellung geht. Ulrich Kreimeyer hat mir gesagt, früher habe es bis zu zwei Tage gedauert, bis die Maschine wieder einsatzbereit war. Heute geht der Umbau in weniger als zwei Stunden. Und das liegt auch an der Schnelligkeit, mit der die ganze Wirtschaft heute rechnen muss, sagt Ulrich Kreimeyer.
O-Ton
Und dazu passt dann auch, dass immer mehr der wenigen noch von Menschen ausgeübten Tätigkeiten auch von den Maschinen übernommen werden. Ich hätte es selber nicht für möglich gehalten, dass einzelne Schritte noch von Menschen ausgeübt werden.

Antwort 3: Also, wenn es um Kaugummis geht, dann war es bisher so, dass ein Mitarbeiter die großen Streifen, aus denen dann die Kaugummis geschnitten werden, per Hand in die Maschine gestapelt hat. Das ist jetzt erst möglich, durch eine Neuentwicklung, sagt Ulrich Kreimeyer, dass das Maschinen übernehmen. Überhaupt sei Kaugummi schwierig zu verarbeiten.
O-Ton
Also, unser Wunsch nach weichem oder hartem Kaugummi kann einen Hersteller schon in richtige Überlegungen stürzen, wie er denn seine Maschine haben möchte.

Antwort 4: Also, eines habe ich noch. In den 90er Jahren war mal das Thema "biologisch abbaubare Folie" ganz weit oben, dann gab es Probleme mit der Qualität und das Thema ist langsam wieder verschwunden. Jetzt sagt Loesch Pack aber, sie habe mitgeholfen eine Bio-Folie zu entwickeln, die endlich so gut sei wie eine herkömmliche Plastikfolie.
O-Ton
Und Barriere bedeutet einfach, dass die Folie einerseits keine Luft an das Produkt heranlassen darf, dass andererseits keine Aromen von innen durch sie hindurch kommen dürfen. Und drittens muss sich auch haltbar bleiben. Wenn die sich im Regal des Supermarktes zu früh auflösen würde, dann wäre das etwas unangenehm.

O-Ton: Ulrich Kreimeyer, Marketing- und Vertriebsleiter, Loesch Verpackungstechnik GmbH, Industriestrasse 1, 96146 Altendorf
Länge: 4:26 (4 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 12.05.2014 
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