interpack 2014 | 08.05.14 - 14.05.14 | Düsseldorf
Mit druckbarer Technik Kunden ködern
artimg9168_120x80.jpg

Info: Die Welt der Verpackungen steht vor Umbrüchen. Die Technik macht aus einfachen Kartons Hingucker für Kunden und lässt schlichten "Großgebinde" in Kühlhäusern Thermometer mit Überwachungsfunktion angedeihen. Um die Forschung hinter der Technik kümmern sich die Mitarbeiter der Fraunhofer EMFT.

Anmoderation: Auf fast jeder Messe sind sie vertreten, die Forscher mindestens eines der vielen Fraunhofer-Institute. Auf der Interpack in Düsseldorf kommen sie aus München und vertreten die "Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien". Und weil sich darunter außer Fachleuten nun wirklich niemand etwas vorstellen kann, frage ich Messereporter Harald Schönfelder:

Frage 1: Was stellen die Forscher auf der Messe vor?

Frage 2: RFID ist ja schon einige Jahre im Handel üblich, wie weit ist die Entwicklung solcher Sensoren?

Frage 3: Das geht dann also in die Richtung Spielerei, Zusatzinfos anbieten, Werbung machen.

Abmoderation: Spitzenforschung, die in die Werbung einfließt, die aber auch Lebensmittel in der Produktion überwachen kann, mit einem aufgedruckten Thermometer zum Beispiel.

---------------------

Antwort 1: Modulare Festkörper natürlich, nein, Scherz beiseite. Sie stellen Technik vor, die der Benutzer auf Verpackungen aufdrucken kann. Das Prinzip kennen wir zum Beispiel von großen Elektronikmärkten, die ganz gerne einen RFID-Chip in das Preisetikett integrieren. Das ist ein Beispiel für Technik, die mit Druckverfahren aufgebracht wurde. Das Verfahren eignet sich aber auch noch für andere Anwendungen, sagt Gerhard Klink vom Fraunhofer EMFT.
O-Ton
Aufgedruckte Sensoren können zum Beispiel helfen, die Kühlkette gefrorener Lebensmittel zu überwachen. Der Sensor misst, der Chip speichert, der Mensch liest aus - und hinterher kann er dann sehen, wo und wann die Kühlkette unterbrochen war und den Fehler suchen gehen.

Antwort 2: Die können im Prinzip auch schon verbaut werden. Das ist kein Hexenwerk, aber es ist halt noch recht teuer. Also würde jede einzelne Tiefkühlpizza so überwacht, dann würde deren Preis mal eben verdoppelt. Das ist also noch nichts für den Einsatz in jedem Bereich. Und das stimmt auch, neu ist das alles trotzdem nicht. Es geht den Forschern um die Verfeinerung, die Verkleinerung, sagt Gerhard Klink.
O-Ton
Dazu soll die aufgedruckte Technik aber trotzdem noch funktional sein. Ein Aussteller hier auf der Messe hat seine Version vorgestellt: Ein Pappkarton mit einem Sensorfeld, lege ich mein Smartphone darauf, verbindet das Feld das Telefon mit dem Internet und öffnet die Produktseite.

Antwort 3: Genau, das ist für die Hersteller und die Händler natürlich auch ein wichtiger Punkt. Je neugieriger eine Verpackung den Kunden macht, desto besser. Da ist so etwas wie eine unter der Hülle liegende Schnittstelle nur eine Möglichkeit der Werbung. Das sieht auch Gerhard Klink vom Fraunhofer EMFT so.
O-Ton
Also, keine Forschung für die Bereiche weit ab von uns Normalsterblichen. Da geht es um Dinge, die uns später einmal zum Kaufen verführen sollen.

O-Ton: Dipl.-Phys. Gerhard Klink, Fraunhofer EMFT, Hansastr. 27d, 80686 München
Länge: 3:06 (3 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 10.05.2014 
Bereitstellung des mp3-Audios in Sendequalität (E-Mail-Versand oder direkt speichern)
Nach Eingabe von Name, E-Mail und Sender stellen wir Ihnen unsere Audio-Beiträge zur kostenfreien Nutzung unter Berücksichtigung unserer AGB zur Verfügung.
Ihre personenbezogenen Daten unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz und werden nur für interne Zwecke verwendet.
* = notwendige Angaben
Beitrags-Funktionen
Ihr Ansprechpartner
Harald Schönfelder
Redaktion

h.schoenfelder@dhd-news.de