Energy Storage 2014 | 25.03.14 - 27.03.14 | Düsseldorf
Wenn aus Wind Wasserstoff wird: Power-to-Gas in der Testphase
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Info: Im brandenburgischen Falkenhagen betreibt E.ON seit dem Sommer 2013 eine Pilotanlage, in der aus Wind Wasserstoff wird. In Zukunft könnte die Technik großflächig Wasserstoff als Energiespeicher herstellen oder Wasserstofftankstellen beliefern. Der Vorteil: Die Technik nutzt die Windenergie, wenn sie zur Erzeugung von Strom gerade nicht gebraucht wird.

Anmoderation: Aus Wind wird Strom wird Gas. Auf diese kurze Formel lässt sich das Power-to-Gas-Prinzip bringen. Auf der Messe und Konferenz Energy Storage in Düsseldorf hat diese grüne Technik einen eigenen Konferenztag bekommen. Denn sie soll den Wind und die Sonne nutzen, die gerade nicht zur reinen Stromerzeugung gebraucht wird.

Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, wie lässt sich diese Technik sinnvoll anwenden?

Frage 2: Was Eon dort betreibt, ist ja eine Pilotanlage. Ist die Technik denn schon marktreif?

Frage 3: Was sind denn die Regularien, die dem noch entgehen stehen. Andrei Zschocke hat das ja eben angedeutet.

Abmoderation: Power-to-Gas soll einmal Wasserstoff aus ungenutzter Wind- und Sonnenenergie herstellen. Die Technik soll allerdings kein direkter Konkurrent zur Stromherstellung werden. Statt die Kraftwerke leer laufen zu lassen, soll mit ihrer Hilfe das Gas hergestellt werden.

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Antwort 1: Also, nehmen wir mal ein normales Jahr und zwei Binsenweisheiten: im Sommer scheint mehr Sonne als im Winter und Wind weht auch, wenn wir gerade keine Windenergie brauchen. Nachts zum Beispiel. Beide könnten also Strom liefern, es gibt aber gerade keine Abnehmer. Statt den Strom sozusagen in den Leerlauf zu schicken, kann man diese überflüssige Energie eben auch nutzen um Wasserstoff zu erzeugen. Erste Anlagen dieser Art gibt es bereits. Der Energiekonzern E.ON betreibt eine Pilotanlage in Brandenburg. Und was in der passiert, erklärt Andrei Zschocke vom E.ON Innovation Center Energy Storage.
O-Ton
Dazu wird der Wasserstoff einfach ins Erdgasnetz eingespeist. Das ist eine der Möglichkeiten. Eine andere ist, den richtigen Standort oder die richtige Infrastruktur vorausgesetzt, dass der Wasserstoff direkt an eine zukünftige Wasserstofftankstelle weitergeleitet wird.

Antwort 2: Also, rein von der technischen Seite betrachtet, ja. Windräder gibt es seit Jahren, auch die Elektrolyse von Wasserstoff ist ein alter Hut. Beide werden mit Power-to-Gas zusammen gebracht und sie bekommen neue Abnehmer. Das ist das eigentlich Neue, sagt Andrei Zschocke.
O-Ton
Zurück in den Strommarkt, das bedeutet eben ein weiteres Feld, in dem sich der Wasserstoff etablieren könnte. Wenn die erneuerbaren Energien im Winter, zum Beispiel wegen der längeren Dunkelheit als Strom gebraucht würden, dann könnte gelagertes Gas wieder zurück gewandelt werden. Da geht natürlich einiger Brennwert verloren, bei dieser doppelten Umwandlung, die ja auch Energie kostet, aber das geht, technisch gesehen.

Antwort 3: Da geht es um die Frage von Einspeisevergütungen und Kosten. Klar, als Betreiber und Verkäufer solcher Anlagen hat Eon natürlich ein Interesse daran, dass sich mit der Technik auch Geld verdienen lässt. Andrei Zschocke.
O-Ton
In einem Papier zu rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geht seine Firma davon aus, dass die Kosten in den nächsten 20 Jahren um die Hälfte sinken könnten. Müssen sie auch, sagt E.ON, denn nach jetzigem Stand könnten die Anlagen nicht wirtschaftlich betrieben werden.

O-Ton: Andrei Zschocke, E.ON Innovation Center Engery Storage, E.ON Gas Storage GmbH, Ruhrallee 80, 45136 Essen
Länge: 2:55 (3 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 27.03.2014 
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