the gallery 2014 (Frühjahr) | 31.01.14 - 03.02.14 | Düsseldorf
Die stilvolle Mode wird flexibel
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Info: Der Trend zu Retro ist vorbei, die großen Krisen vom Anfang des Jahrhunderts sind vorbei. Jetzt entdeckt die Mode die Zukunft und entwickelt wieder neue Ideen. Die Branche ist auf dem Weg in eine neue Moderne, sagt Gerd Müller-Thomkins vom Deutschen Mode-Institut. Im Kollegengespräch geht es um die Entwicklung der Mode in den nächsten Jahren.

Anmoderation: Der Beginn des Jahrtausends war eine Zeit der Krisen, von 9/11 und seinen Kriegen über die Finanzkrise bis zur europäischen Wirtschaftskrise. Das hatte auch einen Einfluss auf die Mode. Auf der Modemesse "The Gallery Düsseldorf" hat sich unser Messereporter Harald Schönfelder mit dem Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts unterhalten. Gerd Müller-Thomkins sagt, dass der Retro-Trend ein deutliches Zeichen der Krisen ist. Doch Retro geht seinem Ende zu.

Frage 1: Wie begründet er diese These?

Frage 2: Und wie passt sich die Mode daran an?

Frage 3: Haben wir als Kunden denn dabei auch ein Mitspracherecht oder ist das wie bisher eine Einbahnstraße nach dem Motto: "Friss oder stirb"?

Abmoderation: Die Mode kehrt sich vom Retro-Trend ab, sagt der Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts Gerd Müller-Thomkins. Aus den USA komme die heutige Moderne, die auf flexiblere Kleidung setzt.

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Antwort 1: Also, er sagt: Retro ist normal für eine Zeit, in der der natürliche Ablauf unterbrochen ist, weil Unsicherheit herrscht. Dann beruft man sich eben auf die schönen Dinge der Vergangenheit. Zum anderen sind solche epochalen Daten wie ein Jahrhundertwechsel auch immer Zeiten der Überlegung, wohin wir wollen. Dazu sagt Gerd Müller-Thomkins:
O-Ton
Und dieser Stil passt sich an die schnelllebige Gegenwart an. Heute verläuft der Tagesablauf der Trendsetter noch anders als vor 30 Jahren. Alles ist kleinteiliger geworden. Erst sitzt man im Büro, dann im Meeting, dann geht es zum Business-Lunch, dann Büro und wieder ein Arbeitstreffen an der frischen Luft.

Antwort 2: Naja, das Problem, das der Mensch hat, besteht darin, dass der Tag immer noch 24 Stunden hat, egal wie hektisch wir umeinander wuseln. Außerdem haben nur die wenigsten von uns einen Kleiderschrank im Büro, in dem wir uns für jede Gelegenheit neu einkleiden können. Deshalb muss sich die Mode dem Lebenswandel anpassen, sagt Gerd Müller-Thomkins.
O-Ton
Und das bedeutet, dass - als ein Beispiel - der klassische Business-Anzug, der in seiner Uniformhaftigkeit sehr starr ist, nur noch in wenigen Bereichen der klare Favorit ist. Dagegen sollen Hosen in Zukunft auch ohne Sakkos vollständig wirken, genau wie ein Sakko eben nicht nur im Büro, sondern auch unterwegs als Stilmittel funktionieren muss.

Antwort 3: Nein, diese Zeit ist zu Ende. Also dieses Ausrufen einer neuen Moderne in der Mode, die Abkehr von Retro komme eben aus der Mitte der Kunden selber, sagt Gerd Müller-Thomkins. Denn der Kunde habe heute weit mehr Macht als früher.
O-Ton
Jetzt muss er sich aber auch seiner Macht bewusst werden. Und wenn er das ist, dann sollten wir auch wissen, dass das Leben als Kunde anstrengender wird. Wer an der Entwicklung beteiligt ist, konsumiert nicht mehr nur einfach.

O-Ton: Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer, Deutsches Mode-Institut DMI GmbH, Holzgasse 7-11, 50676 Köln
Länge: 2:22 (3 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 02.02.2014 
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