©Foto:Anmari - drug cocktail (CC BY-SA 3.0)
Info: O-Töne von Prof. Jacobi über die Warnung vor einem überlasteten Gesundheitssystem durch die definitorische Ausweitung psychischer Störungen. Derzeit gibt es so viele Krankschreibungen und Frühberentungen wie nie, aber epidemiologische Studien belegen, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen seit Mitte der Neunziger gleich verbreitet ist. Die Bereitschaft, professionelle Hilfe zu beanspruchen, sei gestiegen. Natürliche Anpassungs- und Altersprozesse sollten jedoch nicht automatisch als krank gewertet werden.
Jacobi antwortet auf folgende Fragen:
1. Die DGPPN fordert auf ihrem Jahreskongress Zurückhaltung in der definitorischen Ausweitung psychischer Sötrungen - Warum?
2. Psychische Störungen nehmen nicht epidemiologisch zu, aber der Behandlungsbedarf scheint gewachsen zu sein. Woran liegt das?
3. Ist es nur Panikmache oder leben wir in einer "psychisch kranken Gesellschaft"?
4. Was birgt die größere Gefahr: "Medikalisierung" oder "Bagatellisierung"?
5. Wie entscheidet man, was eine psychiatrische Krankheit ist und was eine einfache Charaktereigenschaft ist?
6. Verwischen die Grenzen zwischen sozial beeinträchtigender Störung und Krankheit im eigentlichen Sinn?
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