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Info: Das Bewusstsein und die gesellschaftliche Akzeptanz für psychische Erkrankungen sind gestiegen, ebenso wie die Krankschreibungen. Es ist immer noch erschwert die Beschwerden gänzlich erfolgreich zu therapieren, weil sie oft zu spät erkannt werden. Präventionsmaßnahmen sind notwendig.
Anmoderation: Wenn man sich erkältet hat, weiß man, dass man mehr Vitamine essen sollte. Wenn man sich einen Arm gebrochen hat, weiß man, dass er nach ein paar Wochen wieder geheilt ist. Doch wie sieht das bei Krankheiten aus, die man nicht sehen kann und die keinen linearen Verlauf nehmen? Was passiert, wenn die Seele krank ist? Hierfür gibt es keine Impfung und je weiter die Krankheit voran schreitet, umso schwieriger wird es sie zu therapieren. Deswegen hat sich der DGPPN-Kongress 2013 den Themenschwerpunkt Prävention gesetzt.
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Beitragstext: Von der Therapie zur Prävention lautet der diesjährige Themenschwerpunkt des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde. Mindestens 8 % der erwachsenen Bevölkerung und jedes fünfte Kind leiden laut DGPPN unter einer depressiven Symptomatik. Dabei sei die Krankheitsrate nicht gestiegen, aber das Bewusstsein für die Schwere der Krankheit und die gesellschaftliche Anerkennung gewachsen, so dass es in den vergangenen Jahren zu mehr Krankschreibungen wegen psychischer Beschwerden kam. Zu Bedauern ist jedoch, dass viele Fälle erst zu spät erkannt werden und eine Therapie dadurch erschwert wird. Deswegen muss das Augenmerk verstärkt auf der Prävention liegen, erklärt Prof. Maier, Präsident der DGPPN. Er weiß, wie so eine Prävention aussehen kann. O- Ton Durch frühes Erkennen kann man psychischen Erkrankungen vorbeugen. Viel Sport, gesunde Ernährung und soziales Verhalten sind wichtige Faktoren einer effektiven Präventionen.Dies muss dabei nicht immer von einem Arzt angeordnet werden. Auch Unternehmen können etwas für ihre Mitarbeiter leisten z.B. durch Schulung der Führungskräfte, Qualitätszirkel und Reduktion der psychosozialer Belastung, sagt Prof. Riedel-Heller, MPH Direktorin am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig. Aber auch jeder Einzelne könne für seinen persönlichen Ausgleich sorgen. Laut Riedel-Heller gibt es zehn Punkte der Selbstprävention. O-Ton Das Problem wurde erkannt und so gibt es schon vereinzelte Aktivitäten zur Primärprävention psychischer Erkrankungen, die in den sozialen Lebenswelten ansetzen, wie z.B. bestehende Bündnisse gegen Depressionen oder Aktivitäten in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Jessica Neumayer Berlin Aus Berlin Jessica Neumayer |