A+A 2013 | 05.11.13 - 08.11.13 | Düsseldorf
Das Jobcenter "Hof Stadt" kämpft mit einem neuen Konzept gegen wütende Kunden
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Info: Das Jobcenter Hof hat immer wieder mit verärgerten Kunden zu tun, ein Problem, das es mit den meisten Jobcentern in Deutschland teilt. Das Jobcenter hat ein Konzept entwickelt, das aus einer Kombination von Deeskalation und Sanktionen besteht. Außerdem zielt es stark darauf ab, den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern zu stärken. Dafür ist das Jobcenter auf der Düsseldorfer Messe im Rahmen der Arbeitsschutzmesse "A+A 2013" mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis ausgezeichnet worden.

Anmoderation: Unter allen im Büro arbeitenden Menschen haben die Mitarbeiter der Jobcenter einen der undankbarsten Jobs. Sie müssen es aushalten, wenn verzweifelte oder wütende Kunden ihren Frust über Hartz IV im Allgemeinen und gekürzte Leistungen im Besonderen hinausschreien.
Das Jobcenter der fränkischen Stadt Hof will die Belastung seiner Mitarbeiter verringern und hat dafür ein besonderes Konzept ausgearbeitet. Dafür hat es auf der Arbeitsschutzmesse "A+A" der Messe Düsseldorf einen von vier Deutschen Arbeitsschutzpreisen gewonnen.

Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, wie sieht das Konzept aus?

Frage 2: Das ist ja sicher auch interessant für andere Jobcenter in Deutschland. Sind die Mitarbeiter aus Hof denn bereit, ihre Erfahrungen zu teilen?

Abmoderation: Und letztendlich soll das brenzlige Situationen entschärfen. Das Jobcenter Hof Stadt hat für dieses Konzept einen der vier Arbeitsschutzpreise verliehen bekommen.


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Antwort 1: Also, die Mitarbeiter wurden geschult, wie sie richtig auf verbale Attacken reagieren und auch, wie sie am besten mit körperlicher Gewalt umgehen. Das ist eine Art Zuckerbrot-und-Peitsche-Konzept. Einmal geht es um ein Deeskalationsprogramm, die Mitarbeiter sollen brenzlige Situationen also von sich aus entschärfen. Andererseits gibt es aber auch konsequent Anzeigen und Hausverbote gegen Gewalttäter. Und es geht auch um das Gefühl sicher zu sein, sagt Evelyn Moise, die Sicherheitsbeauftragte des Jobcenters Hof Stadt:
O-Ton
Und es gibt auch ein Selbstbewusstseinstraining, dass die Mitarbeiter also wissen, wie sie auftreten müssen, um einen wütenden Kunden zur Räson zu bringen.

Antwort 2: Na klar, woanders arbeiten ja auch Kollegen von denen, von daher sind die durchaus bereit zu teilen. Andere Jobcenter mit Interesse an dem Programm können sich gerne an das Jobcenter in Hof wenden. Und es geht dabei auch nicht nur darum, wütende Menschen zu beruhigen, sondern auch um das Kümmern untereinander. Denn mit zum Konzept gehört auch die Bereuung nach einem Vorfall. Dafür haben die Mitarbeiter Psychologische Ersthelfer, sagt Evelyn Moise:
O-Ton
Das und noch mehr kombiniert soll dann zu einem besseren Arbeitsklima führen und dazu, dass sich die Kollegen ziemlich gut aufeinander verlassen können.

O-Ton: Evelyn Moise, Sicherheitsbeauftragte Jobcenter Hof, Äußere Bayreuther Str.2, 95032 Hof
Länge: 1:39 (2 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 05.11.2013 
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