boot 2013 | 19.01.13 - 27.01.13 | Düsseldorf
Neuer Führerschein: 15 PS auf dem Wasser sorgen für Sorgen
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Info: Die Hobbykapitäne in Deutschland steuern in die erste Wassersportsaison, in der die neuen Führerscheinregeln gelten. Ohne Führerschein darf jeder über 16 Jahre einen Motor mit bis zu 15PS bedienen. Das klingt erst einmal nach mehr Spaß auf dem Wasser, wirft aber auch neue Sorgen auf. Wir haben beide Seiten beleuchtet und geben sie in diesem Kollegengespräch wieder.

Anmoderation: Stellen Sie sich vor, Ihr Auto hätte auf einmal dreimal so viel Power - und sie bräuchten keinen Führerschein. Dieser Gedanke ist nicht unbedingt so toll, wie er im ersten Augenblick klingt. Denn auch, wenn Sie mit ihrem Gefährt umgehen können, heißt das noch lange nicht, dass sie dasselbe auch vom anderen erwarten können. Genau dieser Gedanken spaltet zur Zeit die Wasserwelt.

Frage 1: Patrick Pröbsting, wieso gibts Zoff auf dem Wasser?Frage 2: Zum Glück hast du ja auch keine Ambitionen, aufs Wasser zu steigen. Wieso ist die Leistungsgrenze denn überhaupt verändert worden?Frage 3: Ob das so kommt, oder nicht werden die Verkaufsbilanzen in einem Jahr zeigen. Wie kann ich mich denn auf die stärkeren Motoren einstellen, was muss ich beachten?Abmoderation: Damit sich mehr Menschen für das Bootfahren interessieren, dürfen wir min diesem Jahr zum ersten Mal stärkere Motoren mit 15 PS ohne Führerschein fahren. Infos waren das von Reporter Patrick Pröbsting.--------------------------

Antwort 1: Grund dafür ist eine neue Führerscheinregel. 2013 ist die erste Wassersportsaison, bei der man Motoren mit bis zu 15 PS fahren darf. Und das ohne Führerschein, also Ausbildung, sagt André Posten von der Wasserschutzpolizei Duisburg.
O-Ton
So wusste ich zum Beispiel nicht, dass es auf dem Wasser keinen Rechtsverkehr wie auf der Straße gibt. Ich hätte also schon einmal für ordentlich Chaos gesorgt.Antwort 2: Nun, mit stärkeren Motoren macht das Fahren auf dem Wasser natürlich auch deutlich mehr Spaß. Mit 15 PS kommt man immerhin schon auf rund 30km/h, was schon ziemlich zügig ist. Die deutschen Bootsbauer erhoffen sich dadurch, mehr Menschen für den Wassersport zu begeistern. Was natürlich wieder dem Umsatz gut tun würde. Und der hats nötig, sagt Jürgen Tracht vom deutschen Bootsbauerverband.
O-Ton
Und wenn der Export einbricht, wie zum Beispiel in Italien um 70Prozent, hoffen die eben darauf, dass sie wenigstens mehr Deutsche aufs Wasser bekommen.Antwort 3: Erstmal ganz wichtig, 15PS auf dem Wasser sind etwas völlig anderes als an Land. Da steckt mächtig Dampf hinter. Dazu kommt, dass man mit seinen kleinen Booten auf keinen Fall den großen Güterschiffen in die Quere kommen sollte. Die haben immer Vorfahrt, sagt André Posten von der Wasserschutzpolizei.
O-Ton
Einsteigerkurse gibts zum Beispiel bei Wasserschulen, aber auch Vereinen. Eines noch - die neuen Führerscheinregeln gelten nicht für den Rhein, als internationales Gewässer.

O-Ton: André Posten, Kriminalhauptkommissar Wasserschutzpolizei Duisburg, 47119 Duisburg;
Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft e.V., 50829 Köln
Länge: 2:32 (3 Antworten, einzeln einsetzbar)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 23.01.2013 
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