Info: Ein junger Mann ereilt ein Schicksal. Statt aufzugeben, sucht er sich ein neues Hobby und erzählt hunderten Menschen auf der boot in Düsseldorf seine Geschichte. Querschnittsgelähmt steigt er ins Wasser und zeigt damit, dass auch mit einer schweren Behinderung nahezu alles möglich ist. Wie er Menschen mit Behinderungen hilft und wie sein Hobby ihm selbst geholfen hat, hören Sie hier.
Anmoderation: In Düsseldorf läuft seit dem Wochenende die größte Wassersportmesse der Welt, die 44. boot. Neben den teuren Luxusyachten, neuen Segelbooten und Trendsportarten, gibt es hier auch unzählich Vorträge und Erlebnisberichte. Einer davon, der hat viele Menschen am Wochenende beeindruckt. Ein junger Mann erzählte, wie er nach einem Sturz vom Dach im Rollstuhl sitzt und seitdem begeisterter Taucher ist. Sein neues Hobby, erzählt Markus Loos, helfe seinem Körper dabei, mit seiner Behinderung umzugehen.
O-Ton 1: "Das heißt, ich habe unter Wasser ... werden die Beine mitbegwegt, lösen sich die Spastiken ... und seltsamerweise ... verschwinden auch die Phantomschmerzen."
Zwischenmoderation: Tauchen zählt seit einiger Zeit zum Rehe-Programm einiger Berufsgenossenschaften, die den Gang unter Wasser finanzieren. Und das lohnt sich, bekräftigt Markus Loos. Eine halbe Stunde unter Wasser habe mindestens dieselbe Wirkung wie zwei Stunden Reha-Übungen. Wie aber unterscheidet sich das Tauchen mit bewegungslosen Beinen von dem, nichtbehinderter Menschen?
O-Ton 2: "Ja, da haben Sie schon was angesprochen ... Tauchflossen brauchen wir nicht ... wir nutzen sogenannte Handflossen ... wie ein Fahrradhandschuhe aussehen ... um das Wasser halt wegzuschaufeln."
Zwischenmoderation: Und das funktioniere so gut, dass sogar andere Taucher zumindest auf die Geschwingkeit von Markus Loos unter Wasser neidisch sind und erfragen, woher die Tauchhandschuhe sind. Aber nicht nur für seinen Körper, vor allem auch seinem Geist und dem Ego tut der neue Sport gut.
O-Ton 3: "Selbstverständlich ist das so, dass das Tauchen mir eine neue Welt ermöglicht hat ... kann ich mich halt nur soweit bewegen, wie der Rollstuhl mir das ermöglicht ... dass man sieht "Ey, ich kann auch wieder was machen, ohne nen Hilfsmittel, ohne nen Rollstuhl."
Abmoderation: Makus Loos hat sich inzwischen einer Organisation angeschlossen, die Trainings für gehandicapte Taucher anbietet. Er möchte möglichst viele Menschen davon überzeugen, dass sein Hobby nicht nur Spaß macht, sondern auch hilft.
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