©Foto:Messe Frankfurt
Info: Inzwischen haben die Aussteller aus China, Pakistan und Indien die Zahl der deutschen Aussteller ein- zum Teil sogar überholt. Auf der "Heimtextil" in Frankfurt, mitten in Deutschland, kommen 9 von 10 Ausstellern aus dem Ausland. Ein klares Zeichen, wie es inzwischen um die Branche bestellt ist. Ein Kollegengespräch über einige Unternehmen, die es dennoch geschafft haben, sich gegen die Konkurrenz aus Asien durchzusetzen.
Anmoderation: Mit kuschelweichen Bettlaken und kreativen Mustern auf der Bettwäsche stellen sich aktuell hunderte deutsche Firmen der Konkurrenz. Sie sind auf der internationalen Messe "Heimtextil", die zurzeit in Frankfurt läuft, im weltweiten Wettbewerb. Messereporter Patrick Pröbsting hat sie für uns in den Messehallen besucht.
Frage 1: Patrick, wie läuft’s für unsere heimischen Vertreter denn im Getümmel?
Frage 2: Überhaupt ist Internationalität auf der Messe ja ein großes Thema. 9 von 10 Firmen kommen aus dem Ausland. Wie versuchen unsere heimischen Firmen der Konkurrenz denn ein Schnippchen zu schlagen?
Frage 3: Darunter leidet die Textilbranche ja schon seit dreißig Jahren. Immer mehr Produktionen scheinen ins Ausland zu gehen, weil die Arbeit dort günstiger ist. Müssen wir uns Sorgen machen, dass die letzten deutschen Arbeitgeber in der Branche auch auswandern könnten?
Abmoderation: Die deutschen Firmen aus der Textilbranche präsentieren sich zurzeit auf der Heimtextil in Frankfurt. Sie versuchen sich von der besten Seite zu zeigen und stellen sich der Konkurrenz aus der ganzen Welt. Infos waren das von Patrick Pröbsting, besten Dank.
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Antwort 1: Getümmel trifft es schon ganz gut. Dutzende Besucher belagern die Stände - ein gutes Zeichen für eine Messe. Johannes Dowe von der Firma Wülfing aus Borken musste ich zum Beispiel aus einer Unterhaltung herausholen, damit er Zeit für mich hatte. Er führt in diesen Tagen Gespräche mit Partnern aus der ganzen Welt. O-Ton Mitgebracht hat die Firma unter anderem Spannbettlaken und Kissenbezüge. Antwort 2: Das klappt zum Beispiel ganz gut über Lizenzen. So versucht es zumindest die Firma Herding aus Bocholt. Sie bedruckt Bettwäsche mit Motiven aus Kinofilmen, Zeichentrickserien oder mit Musikstars wie Justin Bieber. Und darauf fahren nicht nur Jugendliche und Kids aus Deutschland ab, sagt Geschäftsführerin Susanne Litzel O-Ton Hergestellt wird die Bettwäsche allerdings nicht in Bocholt, sondern in Pakistan, Indien und China.
Antwort 3: Nun, ich hab natürlich nicht mit allen gesprochen. Aber mit dem Chef der Bierbaum GmbH aus Borken. Hier habe man ebenfalls versucht, im Ausland Geld zu sparen - aber diese Phase schnell überwunden, sagt Jan-Frederick Bierbaum O-Ton Der Grund dafür sei schlichtweg - und so plakativ das klingt: der Fleiß. Zwar seien die Lohnkosten in Polen, der Türkei, China, na ja, fast überall günstiger, als bei uns. Aber nirgends identifizieren sich die Mitarbeiter so sehr mit dem Unternehmen wie hier. Und das spare langfristig mehr, als günstige Lohnverträge. |