100 Jahre Museum für Ostasiatische Kunst in Köln | 16.10.09 - 01.11.09 | Köln
Hundesteak und Raupen zum Frühstück - ein Jahr Schüleraustausch in China

Info: Wer einen echten Kulturschock erleben will, der geht als Austauschschüler nicht in die USA, sondern nach China! Hundesteak statt Toast mit Nutella zum Frühstück, da fällt deutschen Schülern die Gewöhnung schwer. Beim Tag der offenen Tür zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Museums für Ostasiatische Kunst haben Schüler und Studenten aus Deutschland und China von ihren Erfahrungen berichtet (die Jubiläumsausstellung läuft noch bis zum 10. Januar 2010).

Anmoderation: Während der Schulzeit für ein Jahr ins Ausland, das machen ziemlich viele. Die meisten gehen in die USA oder in irgendein englischsprachiges Land. Aber einige, die wollen einen richtigen Kulturschock erleben – in China zum Beispiel! Beim Tag der offenen Tür im Museum für Ostasiatische Kunst haben ehemalige Austauschschüler und Studenten aus Deutschland und China über ihre Erfahrungen berichtet. Kai Röhrig aus Mainz zum Beispiel:

O-Ton 1: "Ich war für ein Jahr ... 9 Millionen Einwohner ... nördlich von Shanghai liegt"

Zwischenmoderation:  Kai ist mittlerweile 19 Jahre alt, zurück in Deutschland und studiert. Für ihn war der Chinaaufenthalt eine absolute Bereicherung, aber mit den strengen Regeln an seiner damaligen Schule hatte er ein richtiges Problem, denn dort hatte man was gegen seine Flip Flops.

O-Ton 2: "Wir hatten so ca. 30 Grad im Plus ... meine chinesischen Lehrer haben mit ihren Augen leicht angedeutet, dass irgendwas mit meinen Füßen ist ... überhaupt nicht verstanden die ersten Wochen."

Zwischenmoderation: Erst haben sie Kai ganz vorsichtig versucht zu erklären, er möge doch bitte andere Schuhe anziehen. So vorsichtig, dass er gar nicht verstanden hat, dass es wirklich ein Problem gab. Und am Ende wäre er dann fast von der Schule geflogen. Yang Liu ging’s damals genau umgekehrt. Sie ist in den 1990ern als 13-Jährige von Peking nach Paderborn gezogen.

O-Ton 3: "Die positive Seite in Deutschland war, dass ich als Kind nicht mehr schlecht angesehen wurde. Es war nichts, was man nicht machen durfte."

Zwischenmoderation: Dass sich ein Lehrer auch mal bei einer Schülerin entschuldigt, war für Yang Liu eine neue Erfahrung. Mittlerweile findet sie, dass den deutschen Schülern ein bisschen mehr Strenge auch ganz gut tun würde.

O-Ton 4: "Das hat Vor- und Nachteile ... einerseits sehr frei... andererseits weniger diszipliniert... lernt auch weniger."

Zwischenmoderation: Kai Röhrig rät allen, die auch vorhaben rüber nach China zu gehen, dem Land gegenüber ganz offen zu sein und wirkliches Interesse zu zeigen. Dann fällt es auch leichter, auf deutsches Frühstück zu verzichten.

O-Ton 5: "In China gibt’s auch Frühstück, selbstverständlich ... dort versteht man was total anderes darunter ... keine andere Mahlzeit als das Mittagessen oder Abendessen ... kann’s einem ganz schnell passieren, dass man abends Hundesteak oder Raupen isst und die stehen dann am nächsten Morgen wieder auf dem Tisch."

Abmoderation: Raupen und Hundesteaks zum Frühstück ... Ein Jahr zum Schüleraustausch nach China ... gewöhnungsbedürftig, aber bereichernd! Beim Tag der Offenen Tür haben deutsche und chinesische Schüler und Studenten über ihre Erfahrungen gesprochen.

O-Ton: Kai Röhrig, ehemaliger Austauschschüler in China, 55129 Mainz;
Yang Liu, Autorin aus Peking, lebt heute in 10115 Berlin
Länge: 1:15 (5 Töne, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Sonja Beeker

erstellt: 31.10.2009 
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