drupa 2008 | 29.05.08 - 11.06.08 | Düsseldorf
Die Bedeutung des „Drucks" und hohe Investitionen – die drupa 2008

Info: Ein Leben ohne den Druck ist unvorstellbar - Geburtsurkunde, Personalausweis, Zeitungen, dass alles würde es nicht geben. Wie wichtig da die Druckmesse „drupa 2008" ist, was und wen man dort antrifft und warum der Veranstalter einen sechsstelligen Betrag investiert hat – das Alles wird in einem Kollegengespräch mit O-Tönen beantwortet.

Anmoderation: In Düsseldorf findet zurzeit die wichtigste Messe im Druck- und Medien-Bereich statt. Die einen sagen jetzt vielleicht, na, was geht es mich an, aber mal ehrlich, was würden wir machen, wenn wir nicht drucken könnten. Geburtsurkunde, Personalausweis, Zeitungen, Lebensmittelverpackungen, Arzneimittelhinweise, die Liste könnte noch ewig verlängert werden, all das würde nicht existieren. Dementsprechend wichtig und interessant ist es schon, zu wissen, wie sich das Ganze entwickelt, im Zeitalter von Computern und Internet. Unser Reporter Tim Sauerwein ist auf der drupa 2008 unterwegs. Tim, wird denn Hightech das Gedruckte verdrängen?

Zwischenmoderation: Die drupa in Düsseldorf ist ja die weltgrößte Messe im Druckbereich, wie kann man sich das vorstellen, was wird da gezeigt und wer kommt da hin?

Zwischenmoderation: Im Vorfeld der drupa 2008 und auch während der Laufzeit wurde weltweit sehr viel Werbung für die Messe gemacht, ein hoher sechsstelliger Betrag wurde vom Veranstalter investiert, warum das Ganze, wenn es eine Fachmesse ist?

Abmoderation: Vielen Dank Tim Sauerwein. Die drupa 2008 ist die größte Messe, die jemals in Düsseldorf stattgefunden hat und die wichtigste im Druckbereich. Hohe Investitionen seitens der Veranstalter und übrigens auch der Aussteller, denn die haben teilweise ein Budget von in zweistelliger Millionen-Höhe genutzt, um sich auf der Messe präsentieren zu dürfen, dagegen sind die Investitionen des Veranstalters ja fast Peanuts, wie es einst ein Bänker sagte.

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Antwort 1: Nein, keinesfalls. Das Internet, Mailprogramme oder sonst irgendwelche Computer-Kommunikations-Methoden werden den Druck nicht verdrängen, aber das eine wird immer mehr mit dem anderen verbunden. So geht man nicht mehr zum Drucker und bestellt beispielsweise seine Visitenkarten, sondern man macht das Ganze über das Internet, genauso sieht es in der Anzeigenschaltung aus oder auch schon teilweise im Katalog-Druck. Um einmal zu verdeutlichen, wie der Markt in diesem Bereich ansteigt: Im Jahr 2005 wurden etwa fünf Millionen Euro mit Druckaufträgen über das Internet umgesetzt, im vergangenen Jahr waren es etwa 28 Millionen Euro und das alleine in Deutschland, also ein Zuwachs in zwei Jahren von etwa 550% und das wird noch viel mehr werden. Jetzt wird der ein oder andere vielleicht sagen, dass die neuen Medien natürlich den Druck verdrängen, denn ein Inserat hat man früher zum Beispiel in einer gedruckten Zeitung veröffentlicht, jetzt schaltet man seine Anzeige im Internet und da wird bekanntlich nicht gedruckt. Das stimmt auch, aber dafür steigen die Zahlen in anderen Print-Bereichen, sagt drupa Präsident Albrecht Bolza-Schünemann.
O-Ton
Und ich möchte noch hinzufügen, dass es trotz Internet ja auch immer mehr Zeitungen und Zeitschriften gibt, also von einem Verdrängen des Drucks durch die neuen Medien, kann keine Rede sein.

Antwort 2: Ja, wer kommt hier hin? Alle die, die irgendetwas mit dem Druck-Bereich zu tun haben, das können Mitarbeiter großer Druckereien sein, Verleger, Werber, Texter, Einzelhändler, Großhändler und so weiter. Auffällig ist, dass es sehr international zugeht und das ist nicht wirklich verwunderlich, denn Deutschland steht an Position 1 im weltweiten Markt, wenn es um Druckmaschinen geht, sagt der drupa-Präsident weiter.
O-Ton
Zu sehen gibt es hier also die neuesten Maschinen, die übrigens tatsächlich extra zur drupa in Düsseldorf neu entwickelt wurden und dabei geht es in der Regel um noch schnellere und qualitativ noch hochwertigere Ausdrucke. Interessant ist auch, dass überall komplette Druckereien aufgebaut sind, das bedeutet, dass die Maschinen hier auch tatsächlich nicht nur herum stehen, sondern in Betrieb sind und das auf einer Gesamtfläche in der Größe von etwa 70 Fußballfeldern.
 
Antwort 3: Ja, das ist richtig, es wurde viel investiert, aber die Messe findet ja auch nur alle vier Jahre statt und da möchte man natürlich jeden Endscheider und jeden Fachbesucher erreichen, denn was hier an Geschäften gemacht wird, das kann man nur erahnen. Der Preis einer großen Druckmaschine kann so zwischen einer und fünf Millionen Euro liegen und bei 9 – 10 Milliarden verkauften Druckmaschinen pro Jahr, wobei da auch die Kleinen mitgezählt sind, aber da sieht man schon deutlich, um was für ein Marktsegment es sich handelt und da will man sich natürlich entsprechend präsentieren. In 110 Ländern wurde für die drupa 2008 geworben, es gab Pressekonferenzen in über 60 Ländern und auch am Stadtbild von Düsseldorf selbst sieht man, dass die drupa-Zeit ist und das soll auch so sein, sagt der drupa Projekt-Leiter Manuel Mataré.
O-Ton
Ja, überall liegen in der Stadt rote drupa Teppiche, hängen drupa-Fahnen oder Plakate, denn man soll sich mit der Stadt und auch der Messe identifizieren können, denn immerhin ist man Gastgeber, es werden über 400.000 Besucher erwartet, alleine die, die auf dem Messegelände zu tun haben, bringen es schon auf eine Gesamtzahl von etwa 80.000. All das spricht also für eine so große Investition seitens des Veranstalters.

O-Ton: Albrecht Bolza-Schünemann, drupa 2008-Präsident, Vorsitzender des Vorstandes, Koenig und Bauer AG, Würzburg;
Manuel Maraté, drupa-Direktor, Messe Düsseldorf GmbH
Länge: 3:48 (3 Antworten, einzeln einsetzbar und divers kürzbar)
Autor: Lokalredaktion

erstellt: 09.06.2008 
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