ORTHOPÄDIE + REHA-TECHNIK 2008 | 21.05.08 - 24.05.08 | Leipzig
Alles keine Zauberei - die erste lebensechte Hand

Info: Vollständig zu ersetzen sind wichtige Körperteile wie Hände zwar noch nicht, zumindest aber perfekt imitierbar. Der schottische Hersteller "Touch Bionics" bietet als weltweit erster eine lebensechte Roboterhand an. Die sieht nicht nur aus wie ihr Vorbild aus Fleisch und Blut, sondern lässt sich auch genau so bewegen.

Anmoderation: "Pinzettengriff", "Zylindergriff", "Schlüsselgriff" und "Greifhaken" sind keine Begriffe aus dem Kampfsport, sondern die Bewegungen, die jeder von uns mit seinen Fingern machen kann - wenn er welche hat. Denn wer seine Hand bei einem Unfall verloren hat, der musste sich bisher oft mit unschönen Prothesen behelfen. Das ist jetzt vorbei: auf der Leipziger Messe Orthopädie und Reha-Technik wird derzeit die erste bionische Hand gezeigt – eine Prothese, die wie eine echte Hand aussieht und deswegen auch nicht auffällt.

Frage 1: Jens Breuer ist unser Reporter in Leipzig. Wie sieht diese Hand denn genau aus?

Frage 2: Klingt beeindruckend. Woher weiß die Hand denn überhaupt, dass sie sich bewegen soll?

Abmoderation: Jens Breuer, danke nach Leipzig! Auf der dortigen Messe Orthopädie und Reha-Technik wird zurzeit die weltweit erste lebensechte Computerhand gezeigt. Wer sie sich selbst anschauen möchte, hält sich am besten den Samstag frei, denn dann haben neben Fachbesuchern alle anderen die Möglichkeit, solche beeindruckenden Technikwunder zu entdecken.

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Antwort 1: Erstaunlich echt auf jeden Fall. Der eine oder andere mag sie sicher auch irgendwie gruselig gefunden haben. Stell Dir vor, Du stehst vor einer Glasvitrine und drinnen liegen lauter Hände: zwar aus Gummi, aber ansonsten ziemlich echt. So echt, dass bei den Modellen für Männer sogar Haare auf dem Handrücken sind. Was man allerdings im Normalfall nicht sieht, dass ist die Technik, die im Inneren versteckt ist: an jedem Finger befindet sich ein Motor und das ist neu. Gaurav Mishra vom schottischen Hersteller "Touch Bionics" hat mir die Hand erklärt.
O-TON Mishra erklärt bionische Hand
„Bis jetzt gab es nur Hände mit zwei Fingern. Aber durch die Verfügbarkeit eines zusätzlich einstellbaren Daumens und einzelnen Bewegungen der Finger ist es möglich mehr typisch menschliche Bewegungen zu machen, wie zum Beispiel zuzugreifen. Eben Tätigkeiten des ganz normalen Lebens. Mit dieser Hand kann man mehr als 80 Prozent der Dinge erledigen, die man sonst auch im Alltag tun würde. Da geht es beim Kaffee kochen los, dann das Zukleben eines Briefumschlags – all das kann man mit der Hand machen.

Antwort 2: Alles keine Zauberei, sondern pure Hightech.
O-TON Mishra erklärt Bewegungsimpuls
„Das Signal wird von den Muskeln abgegeben. Der Patient braucht also keinen Chirurgen oder irgendeine Apparatur dafür. Das Ganze wird einfach auf den Stumpf aufgesetzt. Dort werden dann zwei Elektroden angeschlossen, die den Muskel berühren – und sobald er be- oder entlastet wird, schickt er ein Signal auf den Weg. Dann bewegen sich die Finger."

O-Ton: Gaurav Mishra, Direktor der internationalen Unternehmensentwicklung, Touch Bionics, Edinburgh
Länge: 1:13
Autor: Jens Breuer

erstellt: 23.05.2008 
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