ORTHOPÄDIE + REHA-TECHNIK 2008 | 21.05.08 - 24.05.08 | Leipzig
Prothesensensation im Fernsehen - Die gedankengesteuerte Armprothese

Info: Am Donnerstag, 29.05. konnten Millionen Zuschauer den Österreicher Christian Kandlbauer kennen lernen. In Frank Elstners "Die große Show der Naturwunder" zeigte der 20-jährige, wie seine Gedanken in fließende Bewegungen seiner Armprothese übergingen. Als erster Europäer bekam er so genannte bionische Arme und Hände, die echten hatte er bei einem Stromunfall verloren. Finger bewegen, zugreifen, Daumen drücken und das alles nur mit der Kraft der Gedanken. Ein Hersteller hat in Leipzig eine Weltsensation vorgestellt - eine gedankengesteuerte Armprothese. Der Roboterarm ermöglicht dem Träger dieselben Bewegungen, die auch mit einer "echten" Hand möglich wären. Bisher ist das Modell einmalig und soll schon in wenigen Jahren den Weltmarkt erobern.

Anmoderation: Je schlimmer ein Unfall, desto schlimmer die Folgen. Nach einem Unfall war für viele noch vor ein paar Jahren nichts mehr so, wie es einmal war.
Mittlerweile schafft die moderne Technik das, was lange Zeit unmöglich schien: sie ermöglicht sogar Opfern, die einen Arm oder ein Bein verloren haben, ein weitgehend normales Leben. Am Donnerstag, 29.05. konnten Millionen Zuschauer den Österreicher Christian Kandlbauer kennen lernen. In Frank Elstners "Die große Show der Naturwunder" zeigte der 20-jährige, wie seine Gedanken in fließende Bewegungen seiner Armprothese übergingen. Als erster Europäer bekam er so genannte bionische Arme und Hände, die echten hatte er bei einem Stromunfall verloren. Unser Reporter Jens Breuer hat sich mit den Entwicklern dieser Prothese auf der Orthopädie und Reha-Technik-Messe in Leipzig getroffen.

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Beitragstext: SFX: Handbewegung
Was hier ein bisschen nach einem Akkuschrauber klingt, hat zwar mit Technik zu tun, ist aber in Wirklichkeit eine wissenschaftliche Sensation. Auf der Messe Orthopädie und Reha-Technik in Leipzig ist ein künstlicher Arm vorgestellt worden, der mehr kann als jede andere Prothese vor ihr. Arm und Träger verstehen sich blind - nur über eine Gedankensteuerung. Professor Näder von "Otto Bock Healthcare", dem Hersteller der Prothese:
O-TON Professor Näder über Steckverbindungen
Was hier noch ziemlich einfach und nach Schaltkasten klingt, ist für Technik und Träger in Wirklichkeit hoch kompliziert, erklärt Dr. Dietl, der Leiter des Wiener Entwicklungszentrums.
O-TON Dr. Dietl erklärt Datenaustausch
Bei den bisherigen Prothesen waren nur drei Bewegungsabläufe möglich: Hand schließen, Hand drehen und Ellbogen beugen. Mit dem neuen Arm sind nun sieben verschiedene Abläufe möglich, was sehr viel mehr Freiheit und Lebensqualität für den Träger bedeutet. So soll es in den meisten Fällen sogar möglich werden, in den eigentlichen Beruf zurückzukehren. Dennoch: auch Professor Näder weiß, dass alles seine Grenzen hat:
O-TON Professor Näder zum Vorbild Natur
Bis der intelligente Arm zu haben sein wird, wird es noch etwa fünf bis zehn Jahre dauern. Auch der Preis steht noch in den Sternen. Sicher ist allerdings, dass diese Erfindung das Leben vieler Menschen wirklich lebenswerter machen wird.

Aus Leipzig Jens Breuer / Jens Breuer, Leipzig

 

O-Ton: Professor Hans Georg Näder, Eigentümer, Otto Bock Healthcare Products GmbH, Duderstadt;
Dr. Hans Dietl, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, Otto Bock Healthcare Products, Wien
Länge: 1:50
Autor: Jens Breuer

erstellt: 30.05.2008 
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