Info: Schon der Einstieg in die Straßenbahn ist für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte in vielen Städten noch immer ein unüberwindbares Hindernis. Dabei ist im vergangenen Jahrzehnt vieles besser geworden, nicht zuletzt aufgrund des starken Engagements der Betroffenen selbst. Wir ziehen am Beispiel des Freistaates Sachsen Bilanz: was ist schon geschafft, was muss noch passieren? Anmoderation: Allein in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gelten mehr als 1,3 Millionen Menschen als schwerbehindert oder chronisch krank. Mit der Orthopädie und Reha-Technik möchte die Leipziger Messe nicht nur über Hilfsmittel und Neuheiten informieren, sondern auch ganz praktische Unterstützung für den Alltag von Behinderten anbieten. Jens Breuer ist unser Reporter in Leipzig: -------------- Beitragstext: Wussten Sie, dass Ihnen als Taubstummer vor Gericht ein Gebärdendolmetscher zusteht? In Sachsen ist das so: rechtlich zugesichert und kostenlos. Grundsätzlich hat sich das Leben von Behinderten in den letzten Jahren spürbar verbessert. Cornelia Hiersemann ist die Behindertenbeauftragte der Stadt Leipzig: O-TON Cornelia Hiersemann über verändertes Straßenbild Bordsteine wurden abgesenkt, behindertengerechte Straßenbahnen gekauft und Gebäude leichter zugänglich gemacht. Rein äußerlich hat sich also viel getan. Viele Vorurteile sind jedoch geblieben, kritisiert Dr. Matthias Müller von der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe in Sachsen: O-TON Dr. Matthias Müller über Vorurteile Pauschal kostet es beispielsweise 420 Euro, wenn es um die Anschaffung eines Hörgerätes geht. Wer allerdings schon mal einen Blick in die Preisliste eines solchen Herstellers geworfen hat, weiß: selbst dieser Betrag ist nur ein Bruchteil dessen, was ein brauchbares Gerät wirklich kosten würde. Und auch sonst hat Müller das Gefühl, dass bei vielen ganz kleinen Dingen des Alltags viel zu wenig an körperlich beeinträchtigte Menschen gedacht wird. Insbesondere außerhalb der Großstädte: O-TON Dr. Matthias Müller über öffentliche Verkehrsmittel Fragen, über die man sich an zuständiger Stelle ernsthaft Gedanken machen sollte. Schließlich gelten allein in Leipzig etwa 51.000 Menschen als chronisch krank oder behindert: ein Zehntel der Bevölkerung. Aus Leipzig Jens Breuer /Jens Breuer, Leipzig
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