DGPPN Kongress 2006 | 22.11.06 - 25.11.06 | Berlin
Psychische Krankheiten - eine Randgruppe?

Anmoderation:
Über 5000 Wissenschaftler, Professoren und Psychologen treffen sich derzeit in Berlin zum weltgrößten Kongress ihrer Branche. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde hat dazu eingeladen und mittlerweile sind auch die Kollegen aus der Schweiz und Österreich mit dabei. Die Experten warnen auch dieses Jahr vor Stigmatisierung der von ihnen behandelten Menschen mit psychischen Erkrankungen und wollen gegensteuern. Unser Reporter Stefan Tappert ist auf dem Kongress.

Frage 1: Stefan, wie kann man denn dagegen angehen?

Frage 2
: Schule und Schüler stehen ja gerade ziemlich stark im Fokus. Allein nach der Tat in Emsdetten. Was kann man Schülern alles nahebringen oder blocken die nicht ganz automatisch ab?

Frage 3
: Mentale Gesundheit und Suizid sind ja auch große Themen. Aber eigentlich passt das doch gar nicht zusammen. Das eine Leben, das andere Tod - wie verbinden das die Experten?

------

Antwort 1: Indem man alles hier öffentlich macht und jedem Interessierten einen Zugang schafft. Zum einen wurde ja wieder der Entstigmatisierungspreis übergeben. Den bekommen Menschen, die psychisch Kranke ganz einfach weiter integrieren und nicht ausschließen, wie es oft noch an der Tagesordnung ist. Außerdem wird hier beim DGPPN-Kongress quasi ganz früh mit der Aufklärung über alle Bereiche der psychischen Erkrankung und dem Umgang damit angefangen, denn auch 2006 sind Schüler und ein spezieller Kongress für sie Hauptbestandteil der Veranstaltung.

Antwort 2: Genau darum geht es. Natürlich würden sie im Normalfall alles abblocken - das passiert aber nur aus Unwissen. Beim Kongress aber werden Fragen wie Sucht, Suizid und Gewalt unter Jugendlichen, also die alltäglichen Fragen und Probleme jugendgemäß behandelt. Ohne großen Zeigefinger, einfach mit Fakten, die oft schon beeindruckend genug sind. So was wie, im Jahr sterben knapp 100.000 Menschen an den Folgen von zuviel Alkohol und Nikotin wirkt vor allem bei Jugendlichen sehr stark nach.

Antwort 3
: Doch, laut Psychologen hängt das ganz eng miteinander zusammen. Mentale Gesundheit ist eine der wichtigsten Sachen, um überhaupt ohne Beschwerden Leben zu können. Und der Suizid ist einer der letzten Auswege nach einer mentalen Krankheit. Mentale Gesundheit klingt einfach ist aber wirklich zentral. Denn wenn es nach den reinen Zahlen geht werden in 10 Jahren die psychischen Krankheiten fast an Nummer 1 stehen, denn die Menschen leben nun mal länger und gesünder. Das heißt, das gesamte Gesundheitssystem muss sich auf diese drastische Veränderung einstellen.

Antwort 4: Danke, Tschüss.

O-Ton: ---
Länge: 1:34
Autor: Stefan Tappert

erstellt: 23.11.2006 
Bereitstellung des mp3-Audios in Sendequalität (E-Mail-Versand oder direkt speichern)
Nach Eingabe von Name, E-Mail und Sender stellen wir Ihnen unsere Audio-Beiträge zur kostenfreien Nutzung unter Berücksichtigung unserer AGB zur Verfügung.
Ihre personenbezogenen Daten unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz und werden nur für interne Zwecke verwendet.
* = notwendige Angaben
Beitrags-Funktionen
Ihr Ansprechpartner
Harald Schönfelder
Redaktion

h.schoenfelder@dhd-news.de