Info: Sucht ist relativ und nicht alles, was so genannt wird, ist auch wirklich krankhaft. Experten der Psychiatrie und Psychotherapie erklären, ab wann man süchtig ist und vor allem, dass man wirklich von den meisten Sachen wegkommt.

Anmoderation:
"Das eine Bierchen macht doch nichts oder wird schon nicht so schlimm sein, wenn ich mal eine rauche." Wer so anfängt, landet schneller in der Abhängigkeit als er oder sie denkt. Sucht ist etwas schlimmes, an Sucht kann man sterben und deswegen wollen die Experten jetzt vor allem eines noch verstärkter tun - aufklären. Denn nicht alles, was Spaß macht, macht auch süchtig, sagt der Psychiatrieprofessor Andreas Heinz aus Berlin.

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Beitragstext:
O-Ton Heinz:
Das Schlimmste an der Sucht ist, dass man es selbst oft nur teilweise oder gar nicht wahrhaben möchte. Denn die größte Gruppe der Süchtigen in Deutschland sind nicht drogenabhängig im klassischen Sinne, sondern nehmen ganz alltägliche Sachen zu sich.
O-Ton Heinz:
Lösungen dafür gibt es mittlerweile viele, und wenn der eigene Wille auch noch mithilft, sind die Erfolgschancen nach einer Behandlung vielversprechend. Leider nicht bei allen Süchten. Nikotinabhängige haben in Deutschland wenig Chancen auf medizinische Unterstützung.
O-Ton Heinz:
Sucht wie Alkoholismus fängt in der Kindheit an. Experten raten daher, den ersten Alkoholgenuss des Kindes zu einem Ereignis werden zu lassen. So lernt es, dass es etwas besonderes ist und nicht alltäglich. Außerdem wollen die Psychologen jetzt wieder verstärkt vor Ort arbeiten. Professor Fritz Hohagen von der Uniklinik Lübeck.
O-Ton Hohagen:
In absehbarer Zeit wird es wohl keine Lösung des Suchtproblems geben, Maßnahmen wie rauchfreie Restaurants und Automaten mit EC-Kartenzugang haben aber schon zur Verringerung des frühen Einstiegs geführt.

Stefan Tappert Berlin, aus Berlin Stefan Tappert