©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Der Branchenverband hat nach zahlreichen Blindverkostungen entschieden: Der beste PIWI-Wein aus rund 200 Teilnehmern ist ein Souvignier Gris vom Weingut Abthof. Noch nie von der Sorte gehört? Die Traube ist eine von rund 40 neuen Sorten, die resistenter gegen Pilzbefall sind. Der Anbau muss sich erst einspielen, die Kunden müssen sich an den neuen Geschmack gewöhnen. Der Beitrag fasst das Thema zusammen. Zusätzlich finden Sie noch zwei O-Ton-Pakete mit dem preisgekrönten Winzer Martin Koch und dem Deutschen Weininstitut auf unserer Veranstaltungsseite zur ProWein 2024.
Anmoderation: PIWI ist die Abkürzung, die den deutschen Wein zukunftssicher machen soll. Dahinter stecken "PIlzWIderstandsfähige Rebsorten". Denn den traditionellen Sorten setzen vor allem der Mehltau und der Falsche Mehltau zu. Um den fernzuhalten setzen die Winzer gezwungenermaßen kräftig Pflanzenschutzmittel ein. Das darin enthaltene Kupfer ist wiederum schlecht für die Böden. Die PIWI-Weinsorten brauchen deutlich weniger davon. Sie sind daher ein gutes Mittel um den Weinanbau nachhaltiger zu machen. Bisher waren die Verbraucher noch skeptisch, denn sie müssen sich an neue Namen im Weinregal und neue Geschmacksrichtungen gewöhnen. Doch das ändert sich. Auf der ProWein in der Messe Düsseldorf hat das Deutsche Weininstitut, der Branchenverband der Winzer, aus über 200 Weinen die besten drei gekürt.
----------------
Beitragstext: Phoenix und Sauvignac auf der weißen Seite - Regent und Cabertin auf der roten Seite. Das ist eine kleine Auswahl der ungefähr 40 neuen Namen, die den Kunden im Weinregal begegnen. Zumeist seit den 1980er Jahren werden sie erst gezüchtet, bekommen darauf eine Zulassung und können dann von den Winzern angebaut werden. Und die müssen ausprobieren, was sie mit ihnen anfangen können. Es dauert, bis die neuen Sorten in der Flasche auf den Markt kommen, sagt Martin Koch vom Weingut Abthof aus Hahnheim in Rheinhessen. O-Ton Er hat mit seinem Souvignier Gris von 2022 den ersten Platz im Wettbewerb seines Branchenverbands geholt. Fruchtig schmeckt er, vollmundig, mit leicht süßen Aromen wie von Melone und Mango, sommerlich gelb sieht der Weißwein im Glas aus. Bis es aber soweit ist, heißt es: Ausprobieren. O-Ton Überdurchschnittlich viel PIWI-Reben hat er auf seinem Weingut stehen. Für eine nachhaltigere Landwirtschaft wirken die Rebsorten Wunder, sagt Martin Büscher vom Deutschen Weininstitut. O-Ton Die Trauben sollen auf lange Sicht resistent bleiben, das liegt an den durch die klassische Züchtung neu kombinierten Genen der Pflanze. Den Rest macht der unerlässliche, aber reduzierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Er verhindert, dass sich die Pilze anpassen können. Martin Koch sagt, die klassischen Sorten werden und sollen bleiben. Doch für seinen Betrieb ist er von den Neuen überzeugt. O-Ton Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf
|