©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Wie wird die Zukunft des Schuhladens aussehen? Die Frage ist ein Thema für Nicoline van Enter und ihr SLEM. Die Denkfabrik aus den Niederlanden kümmert sich um die Zukunftsvisionen der Branche. Der 3D-Druck soll Kunden in Zukunft wieder in die Läden bringen. Dann können sie ihr Lieblingsmodell individualisieren und geben vielleicht sogar mehr Geld aus. Zukunftsmusik? In diesem Jahr bereits will Reebok mit dem 3D-Druck beginnen, in der Liquid Factory. Die O-Töne sind auf englisch, werden auf deutsch zusammengefasst. Mehr Antworten von Nicoline van Enter finden Sie in einem O-Ton-Paket.
Anmoderation: Werden unsere Schuhe bald aus dem Drucker kommen? Wird es noch große Fabriken geben oder nur kleine Herstellungsautomaten? Was sollten Schuhgeschäfte tun, damit sie überleben? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das Beratungs- und Innovationszentrum SLEM aus den Niederlanden. Auf der Schuhmesse gds in der Messe Düsseldorf spricht die Kreativdirektorin des Zentrums von ihrer Zukunftsvision: Jedes Schuhgeschäft wird seine eigene Fabrik sein.
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Beitragstext: Am Stand von SLEM hat die Zukunft schon begonnen. Dort produziert ein 3D-Drucker langsam einen Schuh, in den Vitrinen stehen Modelle, die auf diese Weise entstanden sind: besondere Schuhe für Übergewichtige, komplizierte Schuhabsätze, die an Bienenwaben erinnern und Ähnliches. Wenn wir wollen, werden wir uns solche Schuhe in Zukunft regelmäßig aussuchen können, sagt Nicoline van Enter, Kreativchefin von SLEM. O-Ton Die Kunden werden also mehr erleben wollen im Geschäft, sie wollen die Produktion im Geschäft sehen, etwas das hängen bleibt. Das aber geht nur mit 3D-Druck, denn wirtschaftlich soll die Produktion ja schon sein. Schlechte Zeiten für Fabrikarbeiter, gute für Kunden. Willy Wonka lässt grüßen. O-Ton Customization, also unter anderem Individualisierung, wird dadurch möglich. Die Kundenfüße sind unterschiedlich groß? Kein Problem, ein Schuh wird kleiner. Er soll Schnallen statt Schnürsenkel haben? Machen wir. Solche Details könnte der Kunde in Zukunft selber bestimmen. Dass er gleich einen ganzen Schuh entwirft, sei dagegen unwahrscheinlich, schätzt Nicoline van Enter. O-Ton Letzten Endes bedeutet das aber auch, dass der Einkauf mehr Zeit brauchen wird. Eventuell bedeutet es auch, dass die Schuhe teurer werden. Das aber kann durch einmaliges Aufnehmen der Fußdaten verhindert werden. Beim zweiten Kauf müssen die nur noch in den Drucker geladen werden. O-Ton So könnte auch die Verschwendung reduziert werden, da die Kunden bekommen, was sie wirklich wollen. Was hier noch nach einem weiten Blick in die Zukunft klingt, hat schon begonnen. 2016 hat Reebok seine "Liquid Factory" vorgestellt, die in 2017 die Arbeit aufnehmen soll. Und auch Adidas und Nike sollten wir wegen gedruckten Schuhen im Auge behalten. Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf
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