MEDICA / COMPAMED 2016 | 14.11.16 - 17.11.16 | Düsseldorf
Loch in den Pelz gebrannt: Keimfreie Krankenhäuser mit Molybdän
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Info: Desinfizieren, Silberfäden einwirken, Kupferlegierungen verwenden: Das sind ein paar der gängigen Wege, um in medizinischen Bereichen Gegenstände keimfrei zu halten. Durch ihre Wirkungsweise können dabei allerdings Resistenzen entstehen. Der ehemalige Leiter der Infektiologie der Kinder-Uniklinik Erlangen und Start Up-Gründer Peter Guggenbichler arbeitet Molybdän in Kunststoffe und Farben ein. Dadurch entsteht ein Säurefilm ähnlich dem auf unserer Haut. Und der brennt den Keimen wortwörtlich ein Loch in den Pelz.

Anmoderation: Zahlreiche Keime machen den Mitarbeitern und Patienten in den Krankenhäusern das Leben schwer. Vor allem die multiresistenten Keime breiten sich aus. Um den Keimen beizukommen sind neue Lösungen gefragt. Der ehemalige Leiter der Infektiologie der Uniklinik für Kinder und Jugendliche in Erlangen hat eine Lösung gefunden. Seit seiner Emeritierung leitet Josef Peter Guggenbichler sein eigenes Start-Up AMiSTec. Den bösen Keimen rückt er mit Molybdän zu Leibe, also dem Metall, das auch Stahl stabiler macht.

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Beitragstext: O-Ton
Auch Wolfram und Zink werden eingemischt, fertig ist die Tötungsmaschine für Bakterien, Viren und Pilzsporen. Von unserer Haut hat sich Josef Peter Guggenbichler das Prinzip abgeschaut.
O-Ton
Dazu kommt noch ein weiterer Effekt, denn durch die Säurebildung entstehen noch Moleküle, die wir zwar nicht in unserem Körper haben wollen, die uns aber draußen helfen.
O-Ton
Diese Wirkstoffe werden in Farben und gängige Kunststoffe gemischt, sie werden also fest in die keimfrei zu haltenden Gegenstände wie Katheter oder Drainagen, in Wandfarben oder Geländer eingearbeitet. Anders als bei der Verwendung von Reinigungssprays können Resistenzen so nicht entstehen.
O-Ton
Auch Silber wird gerne anderen Materialien beigemischt, um eine antibakterielle Wirkung zu erzielen. Doch auch hier werden Ionen aus dem Metall gelöst und in den Stoffwechsel des Bakteriums geschleust, ist also von der Wirkung her nicht mit der Molybdän-Lösung zu vergleichen.
O-Ton
In Tests sind normale Anzahlen dieser Keime auf solchen Oberflächen innerhalb einer Stunde verschwunden. Die ausgetrockneten Reste lassen sich einfach mit Reiniger und Lappen wegwischen. Das Interesse an dieser Lösung beschränkt sich deshalb nicht auf den medizinischen Bereich, auch Innenausstatter von Flugzeugen und Hersteller von Auto-Klimaanlagen sind interessiert, ihre Produkte keimfrei zu machen.
Harald Schönfelder, Redaktion ...Düsseldorf

O-Ton: Prof. Dr. J. Peter Guggenbichler, Geschäftsführender Gesellschafter, AMiSTec GmbH & Co. KG, Kössen in Tirol, Österreich
Länge: 2:52 (divers kürzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 17.11.2016 
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