MEDICA / COMPAMED 2016 | 14.11.16 - 17.11.16 | Düsseldorf
Für funktionierende Organe aus dem Drucker fehlt noch Einsicht
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Info: Es ist der Traum mancher Science Fiction: Ein Organ versagt? Eine Lästigkeit, mehr nicht, das neue Organ kommt ja aus dem Drucker. Eine neue Hand wird gebraucht? Och, wir haben ja den Drucker. Doch so schnell geht das nicht. Wir haben uns mit einem Hersteller von anatomischen Modellen unterhalten.

Anmoderation: Wenn Roboter Spritzen setzen und Herzen aus dem Drucker kommen: Ein neues Zeitalter der Medizin bricht an, versprechen die Veranstalter der Medica 2016, die vom 14. bis 17. November wieder in Düsseldorf stattfindet. Keine Frage, die Digitalisierung, das 3D-Druckverfahrung und die Vernetzung von Daten hat auch die Gesundheitsbranche erfasst und wird sie nachhaltig verändern. Rund 130.000 Besucher können dieses Jahr erleben, wie die IT die Gesundheitsbranche aufmischen wird.

Dr. Marcel Pfützner ist promovierter Maschinenbauingenieur mit langjähriger Erfahrung in der Medizintechnik, Gründer und Geschäftsführer der MMM Medizinische Modellbau Manufaktur. Von ihm wollten wir wissen,  was 3D-Drucker in der Medizin heute schon können und wohin die Reise gehen wird.

O-Ton 1: "Die wichtigsten Punkte sind ... die implantierbaren Organe, die aus dem 3D-Drucker kommen ... ich sehe 3d-gedruckte Organe frühestens 2050 ... was im Patienten los ist, präoperative Planungsmodelle ... nicht mehr der Patient wird angepasst an Stangenware ... sehr viel schnelleren Genesung einhergehen sollte."

Zwischenmoderation: Präoperative Planungsmodelle, anhand derer der Arzt die Operation im Detail vorbereiten kann, sind in der Praxis allerdings noch selten. Woran liegt das?

O-Ton 2: "Also, man sollte meinen, dass es eigentlich angekommen ist in der Medizin ... es ist bei den Krankenkassen noch nicht so weit etabliert, dass es übernommen wird ... das kostet mehr und es wird nicht nachgefragt von Seiten der Kliniken - klar, wenn es nicht bezahlt wird, wird es nicht nachgefragt."

Zwischenmoderation: Dabei sind die Vorteile eines Herzmodells aus dem Drucker nicht von der Hand zu weisen.

O-Ton 3: "So ne Herz-OP kann schnell mal 10, 20, 30, 40.000 Euro kosten ... damit Zeit im OP zu sparen ... sie können relativ entspannt in so eine OP gehen ... sie kommen dann natürlich auch mit einer kleineren Narbe schneller aus dem Krankenhaus raus und kosten das System im Endeffekt weniger."

Zwischenmoderation: Ein solches Herzmodell kostet zwischen 2.000 und 3.000 Euro und kann innerhalb von 3 Tagen angefertigt werden. Bis der Drucker implantierbare, lebende Herzen herstellt, kann es allerdings noch einige Jahre dauern...

O-Ton 4: "Wir können Herzen in 3D drucken, ja. Aber die sind nicht implantierbar ... das sind einerseits die Daten, die wir vom Patienten haben ... wir müssen auf zellulare Ebene runter ... wir haben ein riesiges Datenaufkommen, das verarbeitet werden muss."

Abmoderation: Aber die Entwicklung geht auch in diesem Bereich weiter. Was es bei den Modellen für Medizinern Neues gibt und welche anderen Neuheiten im Bereich der Medizin auf Nutzer warten, das gibt es in der Messe Düsseldorf zu sehen. Dort ist die Medica vom 14. bis 17. November zu Gast.

O-Ton: Dr. Marcel Pfützner, Geschäftsführer, Medizinische Modellbau Manufaktur GmbH, 15745 Wildau
Länge: 2:46 (4 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 10.10.2016 
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