REHACARE International 2015 | 14.10.15 - 17.10.15 | Düsseldorf
Die Vielseitigen: Lupe und Rollator-Einkaufstrolley-Kombi
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Info: Die Rehacare ist die Ausstellungsfläche für neue Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen. Wer sich noch zu jung für einen Rollator aber zu unsicher für einen normalen Einkaufstrolley hält, für den gibt es ab dem Frühjahr ein Kombimodell, den Rollz Flex. Neben der Einkaufstasche auf vier Rädern gibt es dann auch eine Neuheit für Sehbehinderte. Dann kommt die elektronische Lupe mit Fotoapparat und Vorlesefunktion von Handy Tech auf den Markt. Sie hilft beim Lesen und spricht fotografierte Texte auch selber. In den moderierten O-Tönen stellen wir die Neuheiten vor.

Anmoderation: Wer nicht mehr gut zu Fuß ist oder an anderen körperlichen Gebrechen leidet, der findet die kleinen und großen Helferlein sicher praktisch, die auf der Rehacare die Stände bevölkern. Auf der Messe rund um das Leben mit Behinderungen und Rehabilitation in Düsseldorf gibt es Gummibälle, die Essbesteck und Stifte für Menschen mit Rheuma wieder greifbar machen, es gibt mitwachsende Kinderfahrräder und Geräte wie den kombinierten Shopper und Rollator von Rollz International, der im Frühjahr auf den Markt kommt. Firmenchef Arjan Muis [gesprochen: Maus] stellt ihn vor.

O-Ton 1: "Es ist was für Leute, die sagen: Ja, ich brauche ein wenig Unterstützung beim Gehen, aber ein Rollator ist noch nichts für mich ... Es sieht aus wie ein Trolley, aber nicht wie ein Rollator ... Es ist ein "Handlebar", das kann man drehen und dann ist es ein völlig zertifizierter Rollator. Es ist ein 2-in-1-Produkt, es ist ein Shopping-Trolley und ein Rollator."

Zwischenmoderation: Deshalb kommt er Rollz Flex aus beiden Perspektiven auch ein wenig anders daher. Für einen Einkaufswagen ist er mit vier Rädern und seiner quadratischen Erscheinung ziemlich stabil gebaut. Für einen Rollator ist er mit seiner schmalen Silhouette und dem Griff wie an einem klassischen Kinderwagen irgendwie sportlich. Die Einkäufe verschwinden dabei in einer geschlossenen, festen Tasche zwischen den Rädern, die 25 Liter Volumen und bis zu 25 Kilogramm Gewicht trägt.

O-Ton 2: "Es ist auch faltbar, sehr klein faltbar, und dann ist es auch sehr leicht, das Produkt ist nur 6,9 kg ... auch wenn man etwas schwächere Hände und Arme hat, dann geht es noch sehr leicht, weil es nur weniger als 7 kg wiegt."

Zwischenmoderation: Noch leichter und viel kleiner, nämlich nur leicht größer als ein Smartphone, ist eine neue elektronische Lupe, die auch im nächsten Jahr für Sehbehinderte auf den Markt kommt. Auf der einen Seite hat sie einen Touchscreen, auf der anderen Licht, Fotoapparat und einen Ständer. Die Fotolinse arbeitet als Lupe und schickt scharfe Bilder auf den Bildschirm. Dort kann dann wie vom Smartphone gewohnt mit Berührungen die Größe und Schärfe eingestellt werden. Die Lupe kann aber noch mehr, sagt Hans Katalenic vom Hersteller Handytech.

O-Ton 3: "Wenn ich beispielsweise in einem Restaurant bin und möchte die Speisekarte lesen ... ich habe mit dieser Lupe eine zweite Funktion, ich kann in einen so genannten OCR-Modus umschalten, einen Lesemodus ... wird von diesem Dokument ein Bild aufgenommen, wie Sie es gerade gehört haben."

Zwischenmoderation: Wer jetzt denkt, dass ein Smartphone das auch kann, der täuscht sich. Die Kamera hat 14 Megapixel, neben der Funktion als Lupe dient sie auch als Fernrohr und kann Turmuhren oder Stadtpläne auch in einigen Metern Entfernung klar abbilden. Und dann ist da noch die Vorlesefunktion. Etwa 30 Sekunden dauert es, dann hat die Software Text auf dem Foto erkannt, verarbeitet und spricht los. In dem Fall ist es der Text der Werbebroschüre einer verwandten Lupe.

O-Ton 4: "Jetzt liest mir die Lupe bereits diesen Text vor. [Lupe: ... Text und dieser wird vergrößert angezeigt. Mit der Plus-Taste für Vergrößerung und der Minus-Taste für Verkleinerung wählen Sie ihre gewünschte Vergrößerung. Mit ...] Hier habe ich verschiedene Möglichkeiten, die ich auch mit anderen Systemen habe ... und kann mir hier auch unterschiedliche Vorlese-Stimmen einstellen."

Abmoderation: Diese Lupe wird, wenn sie im nächsten Jahr auf den Markt kommt, auf jeden Fall unter 1.000 Euro kosten, wenn auch nur knapp. Da sie vermutlich die Zulassung als Hilfsmittel bekommen wird, übernimmt die Krankenkasse davon 440 Euro, den Rest wird der Sehbehinderte selber zahlen müssen. Dafür bekommt er auch ein Gerät, das auf dem neuesten Stand der Technik ist und verschiedene Arten der Sehbehinderung berücksichtigt. So lassen sich Kontraste und Farben für Hintergrund und Schrift einfach und durch Gesten auf dem Touchscreen einstellen.
Dieses und mehr gibt es noch bis Samstag auf der Rehacare in Düsseldorf. Rund 750 Aussteller zeigen dort Hilfsmittel, Reiseziele für Menschen mit Behinderungen und geben Vorträge zu zahlreichen Themen von Demenz über Schlaganfälle oder Wundversorgung bei der Pflege zu Hause.

O-Ton: Arjan Muis, CEO, Rollz International BV, Diemen, Niederlande;
Hans Katalenic, Vertriebsleiter, Handy Tech GmbH, 72160 Horb-Nordstetten
Länge: 2:12 (4 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 14.10.2015 
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