©Foto:Messe Düsseldorf

Info: Am Mittwoch (14.10.2015) beginnt die Rehacare in den Düsseldorfer Messehallen. Dort wird sich bis zum Wochenende alles um die Pflege, um Rehabilitation und das Leben mit Behinderung drehen. Die moderierten O-Töne geben einen Überblick über die Hauptthemen, dazu gehören die zahlreichen Gesetzesvorhaben, die Kummerkasten-Aktion der Messe und der BAG Selbsthilfe zum Thema Hilfsmittelversorgung und individueller werdende Hilfsmittel wie Rollstühle.

Anmoderation: Morgen (Mittwoch, 14.10.2015) ist die Messe Düsseldorf der Treffpunkt für Menschen mit Behinderungen oder Pflegebedarf und denjenigen, die mit ihnen zu tun haben. Dann beginnt in den Messehallen die Rehacare, die sich um Themen kümmert, die genau diese Menschen betreffen. Zum einen sind da natürlich die klassischen Stände der Aussteller mit den so genannten Hilfsmitteln wie Rollstühlen, Taststöcken oder Rollatoren, sagt Horst Giesen, der Direktor der Rehacare.

O-Ton 1: "Hilfsmittel werden heute individueller, sie werden anpassbarer ... Rollstühle beispielsweise, die immer mehr modular aufgebaut werden ... dass er wirklich auch passt, von der Größe her, vom Gewicht her ... Individualisierung ist ein wirklich großes Thema."

Zwischenmoderation: Und auch bei den Antrieben tut sich was, für die jetzige Rehacare hat ein Aussteller den ersten Rollstuhl mit Hybridantrieb angekündigt. Wobei Hybrid hier gerade nicht bedeutet, dass irgendwo ein kleiner Motor pöttert, sondern dass der Fahrer die Wahl zwischen der üblichen Greifschiene am Reifen und einem Hebelantrieb hat.
Neben den Ständen wird es aber auch ein umfangreiches Rahmenprogramm geben. Dabei greifen die Veranstalter Themen auf, die wichtig sind, manchmal aber zu wenig beachtet werden. Dazu gehört zum Beispiel das Problem der resistenten Keime bei der häuslichen Pflege, sagt Heike Senge von der Pflegeakademie Niederrhein, die das Forum "Leben mit Pflege@home" organisiert.

O-Ton 2: "Die Schwierigkeit, die derzeit besteht, ist, dass die Verbrauchsartikel ... eben nicht über SGB V, weil es ja keine Arzneimitteln sind, verordnet werden können, sondern nur im Rahmen Pflegehilfsmittel. Das heißt, wenn der Patient keine Pflegestufe hat, kann er auch nicht die nötigen 40 Euro bekommen, die nötig sind."

Zwischenmoderation: Das wiederum sorgt dafür, dass mehr Keime überleben und irgendwann auch ziemlich sicher den Patienten besiedeln. Über solche und andere Themen wie Rechte und Pflichten der Patienten in der Versorgung inklusive Realitätsabgleich gibt es. Und wer politisch interessiert ist, der kann auch eine öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses des NRW-Landtags auf dem Messegelände besuchen. Dort geht es unter anderem um eines der vielen Gesetze, die in den nächsten zwei Jahren im Bereich der Pflege und Rehabilitation geändert werden sollen. Auch die werden auf der Rehacare, sozusagen aus aktuellem Anlass, eine größere Rolle spielen.

O-Ton 3: "Angefangen vom E-Health-Gesetz bis zum Versorgungsstärkungsgesetz ... dass wir einige Schwerpunkte haben, beispielsweise das Thema Hilfsmittelversorgung ist für uns ein großer Bereich ... die Angehörigen sind oft ratlos, oft wenig informiert ... durch Seminare und Workshops dazu beitragen, dass wir diese Informationsdefizite abbauen können."

Zwischenmoderation: Dazu hat die Messe zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft eine neue Aktion ins Leben gerufen. Vor und während der Messe können Besucher der Messe und der Internetseite der Rehacare besonders brennende Themen dem Kummerkasten überlassen. Die Hilfsmittel sind das Thema des Fragebogens und ein paar Schwerpunkte sind schon klar, sagt Horst Giesen.

O-Ton 4: "Wann kriege ich ein Hilfsmittel erstattet, wann kriege ich es nicht erstattet? Welche Rolle spielen da die Krankenkassen ... Hilfsmittelqualität ist ein ganz großes Thema ... was wird eigentlich verschrieben, was wird erstattet und welche Rolle spielen da die Krankenkassen."

Abmoderation: Am Samstag wird eine Diskussionsrunde die eingesandten oder abgegebenen Themen besprechen und Rat geben. In der Runde werden Vertreter aus Sozialverbänden, Selbsthilfegruppen und einer Anwaltskanzlei sitzen.
Viel los also auf der Rehacare, denn neben den üblichen Ständen und Vorträgen werden die anstehenden Gesetzesänderungen eine große Rolle auf der diesjährigen Ausgabe der Messe spielen.