Die Suche nach einer Alternative zur bekannten Einwegflasche hat ernsthaft begonnen. Auf der ProWein zeigen ein paar Aussteller ihre Ideen für alternative Verpackungen für Wein. Gemeinsam haben die meisten: Sie erfinden das Rad neu. Entweder sie entwerfen neue Flaschenformen oder setzen auf eher unansehnliche Kartons mit eingebauten Kunststoffschläuchen. Wir haben uns zwei Klassiker angesehen: Die umgewidmete Longneck-Bierflasche, die, wie bekannt einen halben Liter, also zwei Viertelliter Wein fasst, und die ein etabliertes Pfandsystem im Rücken hat. Und es geht um den Tetra Pak, der zwar leicht ist, dafür aber ein Billig-Image hat und am Ende weggeworfen wird.

Mehr Naturschutz durch weniger Pflanzenschutzmittel - das ist der Gedanke hinter den Piwi-Weinen. Pilzwiderstandsfähige Trauben sind das, also Rebsorten, die weniger gesprüht werden müssen. Vor allem dem Mehltau widerstehen sie besser. Doch auch in den zu erwartenden heißen und trockenen Sommern im Klimawandel machen sie eine gute Figur. Zeit also, ein paar neue Namen und Rebsorten zu lernen.

Wein aus der Bierflasche, das ist die Idee hinter der 2/4-Flasche. Denn die Flaschengröße ist etabliert, gesamtgesellschaftlich sinkt die Menge an getrunkenem Alkohol und sie ist eben eines: umweltfreundlich. 50 mal kann sie gespült werden, und jeder Rückgabeautomat im Land kennt ihre Form. Die Winterei Galler setzt daher auf die Bierfl.. Verzeihung, die 2/4-Flasche als Zukunftslösung. Denn klar ist: Die bisher verwendeten Einwegflaschen sind eine Sackgasse.

49.000 Besucher hatte die erste komplette und gewohnt große ProWein nach der Pandemie. Und das in einem schwierigen Umfeld: An zwei der drei Messetage standen die Räder von Bus und Bahn wegen des ÖPNV-Streiks in Düsseldorf still. Daher zieht die Messe Düsseldorf sehr zufrieden Bilanz. Zudem die gezeigten Trends - alkoholfreier Wein, nachhaltigere Verpackungen - auch die Interessen der Besucher spiegelten.

Wein aus dem Tetra Pak: Das war lange Zeit eine Domäne des billigen Tafelweins. Doch jetzt, da Verpackungen leichter werden sollen, überlegen manche Winzereien, ob nicht auch edlere Tropfen in die Verbundverpackung passt.

Vor zwei Jahren zerstörte die Flutkatastrophe im Ahrtal neben den Orten dort auch die Betriebe der Winzer. Haus, Geräte und der gelagerte Wein wurden mitgerissen. Jeder Winzer im Tal hat solche Verluste erlitten. Inzwischen haben sie den Betrieb wieder aufgenommen, doch was fehlt, das sind die Touristen. "Bitte keine Scheu", sagt Winzer Peter Kriechel. Denn die Region ist auf Besucher angewiesen. In diesem Jahr gibt es wieder das komplette Programm rund um den Wein im Tal.

Im Sommer 2021 riss die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal die Region ins Unglück. Zur ProWein geht das daran erinnernde Kunstwerk und Mahnmal auf Reisen. Der Epoxid-Würfel mit eingeschlossenem Treibgut aus der Ahr ist multimedial im Internet erlebbar und soll auch an das aktuelle Geschehen im Tal erinnern. Denn der Wiederaufbau läuft, doch die Touristen und Besucher machen sich noch etwas rar. Das möge sich ändern, wünschen sich die Gastgeber.

Alkoholfreier Wein ist nichts Neues. Seit rund 100 Jahren ist er auf dem Markt. Doch erst seit ein paar Jahren haben die Winzer das Geheimnis geknackt, wie Wein ohne den Geschmacksträger Alkohol trotzdem noch nach Wein schmeckt. Zur Zeit liegt er im Trend. Noch ist der Marktanteil gering, doch er wächst.

Toni Askitis ist Sommelier, skatet und mag Rap. Mit der Haltung erklärt er seinen Gästen auch den Wein. Die Verkostung soll aus der leicht angestaubten und etwas steifen Ecke raus und geerdet werden. Dabei setzt er auf traditionelle Winzer und junge Wilde. Mit seinen Verkostungen ist er bundesweit im Einsatz.

Rund 6.000 Aussteller, fast so viele Spucknäpfe und ihre vielen Besucher werden ab Sonntag die Düsseldorfer Messehallen füllen: Dann beginnt die ProWein. Mitten in zwei schwierigewn Jahren kämpfen die Winzer mit einem schrumpfenden Absatz ihrer Tropfen. Heiße Sommer gefallen den Rotweinen, doch die Umsatz-Delle durch die Preissteigerungen konnten sie auch nicht auffangen. Trends sollen das Geschäft wieder ankurbeln. Alkoholfreier Wein und die Trendschau für jeden, die ProWein goes City, sollen helfen.

Die Messe ProWein ist nur für die Profis der Wein- und Getränkebranchen. ProWein goes City ist das Gegenstück für jeden Einheimischen und Besucher in Düsseldorf. Rund 100 Veranstaltungen gibt es im Rahmen der Messe in der Stadt. Und das sind nicht alles exklusive Veranstaltungen. Mit dabei ist das ganze Spektrum, von freiem Eintritt bei der Weinprobe bis zum teuren Dinner. Angesprochen fühlen sollen sich auch Laien, denn die Veranstaltungen sollen ja neugierig auf das Thema Wein machen.

Einheimische und internationale Winzer haben ziemliche Einbußen hinnehmen müssen. Die Preissteigerungen haben das Geschäft in Deutschland um 10% schrumpfen lassen. Das ist die etwas magere Bilanz der deutschen Winzer nach etlichen erfolgsverwöhnten Jahren. Dafür war der heiße Sommer für die Rotweine sehr bekömmlich. Das setzen auf neue Trends soll helfen, den Markt wieder zu drehen.

Rund 6.000 Aussteller werden an der diesjährigen ProWein teilnehmen. Das ist ein ziemlicher Erfolg in einem Jahr, in dem der Umsatz der Winzer international deutlich geschrumpft ist. Doch die Messe ist auch die bedeutendste ihrer Art weltweit. Daher zeigt sie auch aktuelle Trends wie alkoholfreien Wein, nachhaltlige Verpackungen wie Flaschen aus Pappe oder Mehrwegflaschen. Und sie schaut um ein paar Ecken, denn neben dem Wein hat sie weiter auch die Craft-Beer- und Spirituosen-Schau "same but different" im Angebot.