GDS 2015 (Sommer) | 29.07.15 - 31.07.15 | Düsseldorf
Schuhhandel hofft auf Modewechsel als Umsatzbringer
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Info: Der Schuhhandel ist einigermaßen in das Jahr 2015 gestartet. Nach dem sehr umsatzstarken Jahr 2014 gingen die Verkäufe leicht zurück. Jetzt hofft der Handel auf gutes Wetter, denn das treibt die Kunden aus ihrem Zuhause in die Städte. Und er setzt Erwartungen durch den Modewechsel bei den Hosen. Die werden wieder weiter und wer modisch bleiben will, der sollte auch über neue Schuhe nachdenken.

Anmoderation: Zalando, Amazon und Co haben dem Schuhhandel in den letzten Jahren das Leben etwas schwer gemacht. Umsätze wanderten aus der Fußgängerzone ins Netz. Der Druck von dort ist auch weiter groß, doch ganz unzufrieden war der Bundesverband des deutschen Schuhhandels nicht, als er im Rahmen der Düsseldorfer Schuhmesse GDS seine neueste Zwischenbilanz vorstellte. In der steht ein leichtes Minus, sagt die Präsidentin es Verbandes Brigitte Wischnewski.

O-Ton 1: "Ja, also wir hatten ja eine wahnsinnig hohe Vorlage aus 2014 für dieses Frühjahr / Sommer-Saison ... den Vorjahresumsatz nicht erreicht haben, sondern mit 1,5 % Minus im Schnitt herausgekommen sind."

Zwischenmoderation: Geld genug muss vorhanden gewesen sein, denn querbeet durch die Branchen des Handels waren die Umsätze gut. Anscheinend wollten die Menschen aber lieber andere Dinge kaufen als Schuhe. Auch die Kunden kommen noch seltener als in den Vorjahren. Mehr als die Hälfte (56 %) der Ladenbesitzer sagten, dass sie weniger Kunden in den Geschäften hatten als im vergangenen Jahr. Teilweise kannibalisiert sich der Handel selber, denn die Innenstädte der Großstädte sind von dem Trend kaum betroffen. Der größte Teil der Kunden geht allerdings an die Händler im Netz verloren. Wobei auch da der Konkurrenzkampf tobt.

O-Ton 2: "Wir hatten ja 2014 im Vergleich zu ’13 1,3 % Plus ... der Onlinehandel hat in derselben Zeit 0,6 % Minus gemacht ... Amazon und Zalando, die nach wie vor im unteren zweistelligen Bereich Wachstum haben ... kleineren Anbietern befand sich doch in einem Schrumpfungsprozess."

Zwischenmoderation: Selbst wenn es so bleibt, ist es für die Händler kein tolles Zeichen. Sie hoffen auf Veränderungen durch den wechselnden Kleidungsstil. Nach hautengen Hosen und sich selbst über flachen Bäuchen spannenden Jacketts kommt weite Kleidung wieder. Und das zeigt sich auch an einer anderen Schuhmode, sagt Brigitte Wischnewski.

O-Ton 3: "Skinny-Hosen erfordern einen anderen Schuh ... als beispielsweise Boot Cut-Hosen ... insofern ist es richtig, die Mode im Textilbereich begründet eine sehr viel andere Schuhmode."

Zwischenmoderation: Das könnte helfen, den Markt wenigstens über den Beginn der neuen Modewelle zu stabilisieren. Denn trotz aller Sorgenfalten auf der Stirn: Die allermeisten Schuhe werden immer noch im Laden verkauft. Der Anteil hat sich bei 87 % gehalten. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass nur 13 % der Schuhe über das Netz verkauft werden. Das dürfte sich aber weiter ändern, haben die Händler keine Illusionen. Doch bis dahin freuen sie sich über neue Moden, die Anreize bieten, Schuhe auszuprobieren.

O-Ton 4: "Ja, doch, das würde ich so sehen. Neue interessante Modethemen ... das fühlt schon zu einer Veränderung und die modische Konsumentin braucht auf jeden Fall neue Schuhe."

Abmoderation: Und das am liebsten bei gutem Wetter. Denn es braucht nur Wolken, noch nicht einmal Regen, und die Kunden bleiben zu Hause. Die Schuhhändler stemmen sich also zur Zeit ganz gut dem Internethandel entgegen. Sie wissen aber auch, dass sie bei der Einbindung des Netzes in ihre eigenen Geschäftsauftritte noch Nachholbedarf haben.

O-Ton: Brigitte Wischnewski, Präsidentin, Bundesverband des Deutschen Schuheinzelhandels e.V., 50676 Köln
Länge: 1:55 (4 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 30.07.2015 
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