spoga horse (Frühjahr) 2015 | 08.02.15 - 10.02.15 | Köln
Neuheiten für Reiter: Notrufsystem und antibakterielle Pferdedecke
artimg9670_120x80.jpg

Info: Die spannendsten Neuheiten haben meist die kleinsten Messestände. Am Gemeinschaftsstand "junge innovative Unternehmen", gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium, haben wir zwei gefunden, die besonders interessant sind. Zum einen ist es das automatische Notrufsystem Geohorse, zum anderen ist es die antibakteriell und antimykotisch wirkende Pferdedecke, die selbst nach hartem Einsatz nicht nach Pferd riecht. Im Kollegengespräch stellen wir die Start Up-Ideen vor.

Anmoderation: Der Reitsport ist eigentlich ausgereift. Die gängigen Sicherheitssysteme scheinen seit Jahrzehnten unverändert. Doch auf der Reitsportmesse spoga horse in der Koelnmesse zeigt sich neue Technologie, die das Reiten für Mensch und Pferd sicherer und angenehmer machen soll.

Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, was hast Du dort gefunden?

Frage 2: Solche Geräte gibt es ja schon seit ein zwei Jahren. Warum braucht es da noch eines extra für den Reitsport?

Frage 3: Gut, das zweite ist eine Pferdedecke, die Du auf der Messe gesehen hast. Was ist das Besondere an der?

Frage 4: Wenn das Prinzip bereits bekannt ist, wo findet sich das normalerweise?

Frage 5: Wie neu ist diese Decke, sprich, gibt es die überhaupt schon zu kaufen?

Abmoderation: Die Innovationen auf der spoga horse hat unser Messereporter Harald Schönfelder ausgegraben. Und noch eine gibt es, einen Bademantel für Pferde. Das ist im Prinzip eine größere und längere Pferdedecke aus Frottee. Damit soll das Pferd nach dem Waschen schneller trocken werden.

---------------------

Antwort 1: Das eine System sollte der Reiter schon vor Beginn der Tour über die Felder anlegen. Es geht um Geohorse. Das ist ein kleiner Notfallsender, den ein Start-Up aus München im Herbst rausgebracht hat. Und was das Ding kann, das erklärt Kristina Neubauer vom Hersteller Libify Technologies.
O-Ton
Die Kontakte bekommen dann die Koordinaten, können über Google Maps nachsehen, wo der Ort des Unfalls ist und dann zur Hilfe eilen. Dafür braucht das Gerät natürlich ein GPS- und ein Handy-Signal.

Antwort 2: Das ist die Frage, die ich mir auch gestellt habe. Schließlich ist es egal, ob ich zu Fuß oder auf dem Pferd unterwegs bin, wenn ich gefunden werden will. Aber Kristina Neubauer sagt, dass die Technik für Reiter angepasst wurde.
O-Ton
Dieses Geo-Fencing, das kann mehrfach hilfreich sein. Einmal kann damit der Standort des Pferdes auf der Koppel bestimmt werden. Es können auch Bereiche definiert werden, vor deren Annäherung das Gerät den Besitzer warnt. Also, Pferd nähert sich Straße, Gerät schickt SMS seinem Besitzer.

Antwort 3: Das Besondere ist erstmal die absolute Abwesenheit von Pferdegeruch. Die Decke ist aus Kunstfasern, darunter auch geruchsabweisende Fasern. Ich durfte an einer wirklich gut benutzten Decke riechen, die war braun und schmuddelig, nach Aussage von Martin Hess, dem Entwickler, 40 mal benutzt, da war nur ein Hauch von Pferd in der Luft. Also von daher schon mal angenehm. Insgesamt macht die Kombination verschiedener Technologien die Decke neuartig, sagt Martin Hess.
O-Ton
Also, antibakteriell, antimykotisch - gegen Pilze - , geruchshemmend und antistatisch auch. Das ist an sich nicht neu, aber eben im Bereich der Pferdedecken. Und dafür gab es auch eine Einladung auf die Messe. Das Wirtschaftsministerium sponsort jungen Unternehmen einen kleinen Stand, wenn sie etwas Außergewöhnliches zu bieten haben und in dem Fall war es so.

Antwort 4: Entwickelt hat Martin Hess die Decke mit Hilfe eines Matratzenherstellers. Der verwendet diese Kombination in seinen Produkten und da war der Schritt zur Pferdedecke ein kurzer. Und was die Sauerstoffanreicherung angeht, da hat er sich bei großen Sportherstellern umgesehen, das ist eine Faser mit eingelagerten Mineralien.
O-Ton
Und mit dem Silberfaden gibt es eben auch die antibakterielle Wirkung. Wer mehrere Pferde betreut soll da Hilfe bekommen, da er eine Decke für verschiedene Pferde nutzen kann, ohne die Decke großartig reinigen zu müssen.

Antwort 5: Jein, die werden zur Zeit als Musterexemplare hergestellt. Martin Hess und seine Frau haben zweieinhalb Jahre damit zugebracht, die Decke zu entwerfen. Seit dem ersten Januar gibt es auch endlich ihr Unternehmen, das heißt die spoga horse ist der erste Auftritt der Decke. Und damit das Ganze nicht wie ein One Trick Pony aussieht, hat er eine Fliegendecke noch gleich dazu entwickelt.
O-Ton
Also, die Neuerungen verstecken sich im Reitsport gerne im konservativen Gewand. Die Sache hat mich wirklich begeistert und da wünsche ich viel Erfolg mit der Idee. Preislich sollen sie dann etwas teurer sein als normale Decken, aber auch nicht so teuer wie Decken aus Kollektionen, die sich mit den Namen von Prominenten schmücken. Also, irgendwo im Mittelfeld.

O-Ton: Kristina Neubauer, Marketing, Geohorse, Libify Technologies GmbH, 80686 München;
Martin Hess, Entwickler, 56579 Rengsdorf
Länge: 4:25 (5 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 08.02.2015 
Bereitstellung des mp3-Audios in Sendequalität (E-Mail-Versand oder direkt speichern)
Nach Eingabe von Name, E-Mail und Sender stellen wir Ihnen unsere Audio-Beiträge zur kostenfreien Nutzung unter Berücksichtigung unserer AGB zur Verfügung.
Ihre personenbezogenen Daten unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz und werden nur für interne Zwecke verwendet.
* = notwendige Angaben
Beitrags-Funktionen
Ihr Ansprechpartner
Harald Schönfelder
Redaktion

h.schoenfelder@dhd-news.de