EuroShop 2014 | 16.02.14 - 20.02.14 | Düsseldorf
Der Preis lahmt noch
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Info: Das elektronische Preisschild hängt in der Dauerwarteschleife. Seit Jahren soll es die Supermärkte erobern, doch in der Fläche hat es sich noch nicht durchgesetzt. Im Kollegengespräch geht es um die Gründe und um erste Einsatzorte.

Anmoderation: Die Einkünfte der Supermärkte sind auf Papier gebaut. Die Preisschilder an den Regalen sind wie gewohnt aus kleinen Papierschnipseln, welche die Mitarbeiter per Hand austauschen. Dabei sollte das digitale Preisschild doch schon längst verbreitet sein. Auf der Messe Euroshop hat unser Reporter Harald Schönfelder mit dem EHI Retail Institute über das Thema gesprochen.

Frage 1: Woran hakt es denn bei der Einführung?

Frage 2: Aber die können ja auch zu Problemen führen. Denn wenn sich der Preis zentral ändern lässt, dann kann der sich ja auch auf dem Weg zur Kasse ändern.

Frage 3: Wer braucht das elektronische Preisschild eigentlich, wenn doch Papier günstiger ist?

Abmoderation: Die elektronischen Preisschilder lassen sich noch Zeit mit ihrer Verbreitung. Seit Jahren schon werden sie als das nächste große Ding im Einzelhandel betrachtet. Doch die Technik ist noch zu teuer für die kleinen Margen vieler Einzelhändler.

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Antwort 1: Das liegt am Preis. Papier ausdrucken und von einem Mitarbeiter an die Regale verteilen lassen ist einfach billiger als jeden Artikel mit einem eigenen kleinen Bildschirm zu bestücken. Das ist so ein elektronisches Preisschild ja im Prinzip, auch wenn es viel dünner ist als ein Bildschirm. In den vergangenen Jahren gab es außerdem Probleme, vor allem mit der Lesbarkeit. Ich erinnere mich an einen Supermarkt in Baden-Württemberg, der vor ein paar Jahren solche Schilder hatte - schwarze Schrift auf giftig-grünem Grund, das war nicht ganz optimal. Heute sehen die Schilder aber besser aus, sagt Ulrich Spaan vom EHI Retail Institute:
O-Ton
Und das sind so Gründe, warum das branchennahe Institut damit rechnet, dass die elektronischen Etiketten doch langsam Fuß fassen werden.

Antwort 2: Das kann er. Da muss man aber unterscheiden, denn die zentrale Steuerung, das ist ein weiterer Schritt. In den einfachen Versionen müssen die Mitarbeiter immer noch von Preisschild zu Preisschild wandern und die Preise ändern. Bei der zentralen Steuerung aus irgendeinem Büro kann es natürlich zu Konflikten zwischen Geschäft und Kunde kommen. Dazu sagt Ulrich Spaan:
O-Ton
Das dürfte aber auch klappen, denn welcher Händler will schon seine Kunden verärgern, indem er sich da störrisch verhält.

Antwort 3: Bis es im Supermarkt flächendeckend auftaucht, dürfte es wirklich etwas dauern, aber in den Geschäften, die schnell reagieren müssen, die dürften sich dafür interessieren. Hier ist auch wieder der Internethandel der große Konkurrent, sagt Ulrich Spaan.
O-Ton
Liegt ja auch thematisch nah, dass die Elektronikläden als erste die Technik einsetzen. Aber die große Frage ist eben: lohnt sich der Einsatz finanziell. Erst wenn das eindeutig mit "ja" beantwortet werden kann, dann werden die Preisschilder elektronisch werden. Die grundsätzliche Bereitschaft ist da, im europäischen Ausland sind die schon weiter verbreitet als hier in Deutschland.

O-Ton: Ulrich Spaan, Mitglied der Geschäftsführung, EHI Retail Institute, Spichernstraße 55, 50672 Köln
Länge: 2:37 (3 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 18.02.2014 
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