K 2013 | 16.10.13 - 23.10.13 | Düsseldorf
Ausbildungen, Jobs und viele freie Plätze - Nachwuchssorgen in der Kunststoffbranche
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Info: Inzwischen scheint die ganze deutsche Wirtschaft keine Auszubildenden mehr zu finden. Überall schallt es, dass es an Nachwuchs fehlt. Auf der Kunststoffmesse "K 2013" in Düsseldorf haben wir uns daher umgesehen und umgehört. Wie steht es um die Jobs in der Branche, wie sind die Menschen zu ihrer Arbeit gekommen und wie geht es weiter?

Anmoderation: Ob Abiturienten, Haupt-, Real- oder Gesamtschüler, ja sogar für Studenten stellt sich irgendwann immer dieselbe Frage: Was kommt danach? Also, wie gehts nach der Schule oder Ausbildung weiter. Eigentlich hat unser Nachwuchs super Chancen, denn scheinbar alle Branchen klagen unter einem Mangel an Nachwuchs. Wir haben uns in einer der größten Branchen Deutschlands umgehört und wollten wissen, wie die Menschen zu ihren Jobs gekommen sind und wie die Aussichten in der Kunststoffbranche sind. Immerhin Acht Prozent des Jahresumsatzes der deutschen Bundesrepublik werden mit Plastik gemacht, fast 400.000 Menschen arbeiten direkt in der Branche. Bernd Kipp ist einer von ihnen.

O-Ton 1: "Ich bedien Maschinen, wo Plastikteile rausfallen ... umfangreiches Feld ... anderen Maschinen, anderen Techniken zu tun."

Zwischenmoderation: Inzwischen ist der zweifache Familienvater seit knapp 20 Jahren im Beruf. Damals hatte er die Hauptschule besucht und war nach einem Praktikum in einer Autowerkstatt überhaupt nicht glücklich.

O-Ton 2: "Dann hab mit Baukästen ... Elektronikbaukasten bekommen ... so entwickelt."

Zwischenmoderation: Hin und wieder ist es also tatsächlich das Hobby, das einem den Weg weist. Ein Glücksfall, denn wer hätte nicht gerne sein Hobby zum Beruf. Oftmals sind es aber die Eltern, die einen in eine gewisse Richtung stoßen, erzählt Andreas Hellmann.

O-Ton 3: "Da hat mich mein Vater ... ich komm halt vom Dorf ... da meinte mein Vater ... geh da mal hin und guck dir das an."

Zwischenmoderation: Nach einer handwerklichen Ausbildung hat Andreas Hellmann sein Studium an der Hochschule Osnabrück begonnen. Inzwischen ist es Masterstudent für Werkstoffe und Kunststoff und präsentiert auf der Weltmesse K 2013 in Düsseldorf selbst erfundene Materialien. Das sind nur zwei Beispiele von vielen weiteren, die sich Achim Eggert wünscht, denn die Kunststoffbranche hat viele offene Stellen.

O-Ton 4: "Da gehören aber auch ... suchen händeringend nach jungen Leuten ... auch die Kunststoffbranche machen."

Zwischenmoderation: Der promovierte Ingenieur macht sich dafür stark, junge Menschen für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern. Mit Kollegen des Vereins Deutscher Ingenieure hat er eine Experimentiershow auf die Beine gestellt, bei sie mit Schülern Rosen in flüssigem Stickstoff einfrieren, Autositze aufschneiden oder mit Hämmer auf Scheiben einprügeln. Lobbyarbeit für einen Werkstoff, der ein miserables Image hat.

O-Ton 5: "Also Kunststoff hat häufig einen negativen Touch ... Kunststoffabfälle im Meer ... aber es weiß fast keiner."

Abmoderation: Dazu gehört zum Beispiel die Zahnpastatube, ihr Wecker, der Griff von der Kaffeekanne oder ihr Smartphone. Machen Sie sich heute Früh doch mal den Spaß und zählen mit, wie häufig sie Plastik anfassen oder benutzen. Ich wette, sie kommen nicht ohne aus der Haustür hinaus.

O-Ton: Bernd Kipp, Mitarbeiter Arburg GmbH & Co. KG, 72290 Loßburg,
Andreas Hellmann, Masterstudent Werkstoff und Kunststoff, Hochschule Osnabrück, 49076 Osnabrück,
Achim Eggert, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), 40468 Düsseldorf;
Länge: 1:03 (5 O-Töne)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 22.10.2013 
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