drupa 2004 | 06.05.04 - 19.05.04 | Düsseldorf
Kollegengespräch: "Buntes und Highlights von der größten Druckmesse der Welt - für Laien erklärt"

Anmoderation: Noch bis zum nächsten Mittwoch (19.5.2004) läuft in Düsseldorf die drupa – quasi die olympischen Spiele für Druck- und Papierfachleute aus aller Welt. Diesen Ruf hat die drupa allein schon deshalb, weil sie die wichtigste Messe dieser Art ist, die am längsten dauernde Messe der Welt ist und weil sie vor allem nur alle vier Jahre stattfindet. Und deshalb gibt es natürlich einiges an Neuem und Interessantem, was dort gezeigt ist.

Frage 1: Jörg Sauerwein ist für uns durch die Messehallen unterwegs gewesen – superneue und moderne Druckmaschinen sind da wahrscheinlich jede Menge zu sehen, aber Du hast auch etwas gefunden, das für uns Laien interessant ist...

Frage 2: Die Adresse haben wir natürlich für Sie – www.gutenberg-shop.de – da gibt’s das kleinste klassisch gedruckte Buch der Welt zu kaufen. Gute Idee übrigens vielleicht als Geschenk zur Konfirmation oder Kommunion? (ist ja schließlich das Vaterunser drin)... aber mal weg von diesem Buch, was hast Du denn noch gefunden...

Frage 3: Ganz billig wird das wahrscheinlich trotzdem noch nicht, aber trotzdem eine interessante Geschichte. Hast Du noch was, oder war es das?

Text der Antworten:
Antwort 1: Ja, habe ich – hier gibt es natürlich viele Superlativen zu sehen – mehrere Meter breite Tintenstrahldrucker oder ganze Druckstraßen, die Experten sind da begeistert – ich aber habe etwas ganz kleines gefunden, das mich viel mehr begeistert hat. Und zwar ein ganz besonderes Buch...
Teixera
Eugenia Teischeira hat mir dieses Buch auch in die Hand gedrückt – beziehungsweise in die Finger, denn es ist gerade mal 3,5 mal 3,5 Millimeter groß – also kaum größer als ein Streichholzkopf. Und es wurde eben mit einer richtigen Drucktype gedruckt – und dieses Minibuch kann man hier für 24 Euro kaufen oder aber auch im Internet bestellen.
Antwort 2: Eine ganz andere Geschichte, die ich interessant finde, kann man unter dem Stichwort book-on-demand zusammenfassen. Unter unseren Hörern gibt es ja vielleicht den ein oder anderen Hobby-Autoren oder Tagebuchschreiber oder Dichter, der immer schon davon geträumt hat, aus seinen Zeilen ein eigenes Buch zu machen. Das wird immer einfacher möglich, Günther Silberbauer von Müller Martini onDemand Solutions aus der Schweiz zeigt hier zum Beispiel Anlagen, die in Kleinstauflagen drucken können – sogar ein einziges Buch...
Silberbauer
Diese Komplettanlage wird demnächst wohl in der einen oder anderen Druckerei zu finden sein – und da kann man dann durchaus auch ein paar Bücher für sich privat drucken lassen. Was das dann etwa kosten würde, konnte Silberbauer mir aber leider nicht sagen.
Antwort 3: Doch – ich habe noch ganz interessante Farben gefunden. Farbanbieter gibt es auf einer Druckmesse logischerweise auch viele – aber zwei sind mir aufgefallen. Markus Kaiser von Flint-Schmidt hat eine Farbe im Angebot, die elektrische Signale leiten kann. Wofür braucht man das? Jeder kennt auf Verpackungen die Strichcodes oder Barcodes – die könnten aber bald in vielen Geschäften durch die so genannten RFID-Tags ersetzt werden, das sind quasi kleine Radio-Frequenz-Mini-Chips, durch die ein Einzelhändler zum Beispiel automatisch abrufen kann, wie viel von seiner Ware noch im Regal steht. Damit diese RFID-Tags ihre Signale senden können, braucht man natürlich auch eine Antenne...
Kaiser
Die Nudelpackung wird bald also nicht nur Packung sondern auch Antenne sein. Die amerikanische Firma CTI hat eine andere Farbe ganz neu entwickelt – den eigentlichen Gag sieht man erst mal auf den ersten Blick gar nicht, hat mir CTI-Präsident Lyle Small verraten... wenn man eine entsprechend lackierte Cola-Dose dann aber erst mal leer trinkt, kann die Überraschung groß sein.
Small
Wir haben einen kälteempfindliche Farbstoff, den gibt es in vielen Farben, und dahinter kann sich eine versteckte Nachricht verbergen. Wenn das Getränk kalt ist, kann man sie nicht sehen – wenn man dann austrinkt, erscheint die Nachricht auf einmal – und das kann natürlich jede Botschaft sein.
Coca Cola ist daran wohl schon sehr interessiert – mal eine andere Art von Werbung oder auch Gewinnspielen wird damit natürlich möglich. Also – auch bei Farben gibt es immer noch interessante Weiterentwicklungen...

O-Ton: Eugenia Teixeira, Verkäuferin Gutenberg-Museum, Mainz;
Günther Silberbauer, Technischer Leiter Müller Martini OnDemand Solutions, Zofingen (Schweiz);
Markus Kaiser, Head of Corporate Marketing Flint-Schmidt, Frankfurt;
Lyle D. Small, Präsident CTI, Col
Länge: 3:52
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 13.05.2004 
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