CARBON EXPO 2008 | 07.05.08 - 09.05.08 | Köln
Deutschland und der Emissionshandel

Info: Die Carbon Expo 2008 wird erneut globaler Treffpunkt für Unternehmen im CO2-Markt. Unser Reporter erläutert, was genau auf der Messe geschieht und warum die Messe immer wichtiger wird. 

Anmoderation: In Köln läuft zurzeit die Carbon Expo. Über 260 Firmen aus über 60 Nationen präsentieren sich auf dem weltweit wichtigsten Kohlenstoff-Markt. Unser Reporter vor Ort in Köln ist Bamdad Esmaili... 

Frage 1: Jedes Jahr präsentiert die Weltbank ihre Emissionsdaten. Wie sieht die Entwicklung dieses Jahr aus?

Frage 2: Was passiert denn jetzt in Köln auf der Messe? Was machen die Teilnehmer dort?

Frage 3: Bislang hat sich ja der Kohlenstoffmarkt sehr rasant entwickelt. Gibt es denn trotzdem irgendwo Schwierigkeiten?

Abmoderation: Vielen Dank Bamdad Esmaili, derzeit auf der Messe CARBON EXPO 2008 in Köln unterwegs.

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Hallo / Guten Tag / Guten Morgen/ Hallo aus Köln

Antwort 1: Die Entwicklung sieht sehr gut aus. Der weltweite Kohlenstoff-Markt hat sich im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr auf rund 64 Milliarden US-Dollar oder 47 Milliarden Euro verdoppelt. Der Löwenanteil entfällt auf den 2005 eingeführten Handel mit Kohlendioxid-Zertifikaten in der EU. Eine wichtige Schlüsselrolle spielt das Handelssystem in der Klimaschutzpolitik. Unternehmen wie etwa Energiekonzerne bekommen immer weniger Verschmutzungsrechte kostenlos zugeteilt. Die fehlenden Zertifikate müssen sie also zukaufen. Dadurch soll der Druck
erhöht werden, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und in umweltfreundliche Technologien zu investieren.

Antwort 2: Hier treffen sich über 2600 Fachbesucher aus der ganzen Welt – das ist übrigens auch ein neuer Rekord. Und diese Leute sind wichtige Entscheidungsträger auf der wirtschaftlichen und politischen Ebene, die also bestimmen können, wie es mit dem Emissionshandel weiter geht. Dabei sind diejenigen, die Projekte anbieten, diejenigen, die Projekte entwickeln und diejenigen, die das Ganze finanzieren und natürlich diejenigen, die zertifizieren, dass das was vorher besprochen war auch in die Tat umgesetzt wird. Das alles kommt in Köln zusammen und sorgt dafür, dass die Teilnehmer einen aktuellen Stand und Perspektiven des Marktes bekommen. Und über die weitere Entwicklung des Marktes sagte Mattias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt:
O-TON
Noch ist aber das Ziel nicht erreicht, sagte Machnig.

Antwort 3: Ja, z.B. Projekte über den so genannten Clean Development Mechanism (CDM) oder Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung würden nur langsam vorangekommen. Dabei können sich Konzerne aus Industriestaaten Verschmutzungsrechte aus Entwicklungsländern beschaffen, indem sie dort in den Klimaschutz investieren. Bei den Projekten gebe es einen Genehmigungsstau, hat die Weltbank erklärt. Mehr als 2000 von über 3000 Projekten seien noch nicht
gebilligt worden. Wie es in der EU nach 2012 mit den Projekten genau weitergeht, ist zudem offen. Zu den Konzernen, die die Möglichkeit nutzen, gehört der Essener Energiekonzern RWE. Der Versorger will sich über CDM von 2008 bis 2012 Rechte für rund 90 Millionen Tonnen CO2 sichern. Davon sollen beide Seiten profitieren: In den Entwicklungsländern lassen sich mit einem geringeren finanziellen Aufwand mehr Treibhausgase einsparen als in den Industriestaaten. Die Kosten für die Konzerne sind wesentlich geringer, als wenn sie Zertifikate über die Börse kaufen würden.

Danke / Tschüss / Tschüss aus Köln

O-Ton: Mattias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt
Länge: 3:19 (divers kürzbar)
Autor: Lokalredaktion

erstellt: 09.05.2008 
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