wire / Tube 2004 | 29.03.04 - 02.04.04 | Düsseldorf
O-Ton-Paket: "Branchensituation Tube (Rohr-Industrie)"

Gunther Voswinckel antwortet auf folgende Fragen:

1. Wie ist die europäische und deutsche Situation in der Rohr-Branche?
"...zunehmend Probleme... Deutschland insbesondere ist heute durch Neuinvestitionen kaum noch zu bedienen... muss ganz klar sagen, Produzenten sind zunehmend unter Preisdruck auch durch Länder, die jetzt in die Europäische Gemeinschaft hinzukommen... Druck auf Produktion..."
2. Sehen Sie in der EU-Osterweiterung eine Chance oder eine Gefahr?
"...eine große Chance für Länder, die hinzukommen... für Unternehmen sicherlich auch Chance... für Beschäftigte eher eine Gefahr... bekommen zunehmend Schwierigkeiten, in Deutschland Arbeitsplätze bereitzustellen..."
3. Wie sehen Sie die Zukunft des Standorts Deutschland? Ist er in Gefahr?
"...leben davon, dass wir hohe Flexibilität und Technologie haben... zunehmend das Problem, in China werden jedes Jahr zigtausende Ingenieure auf den Markt geworfen, in Deutschland und Europa ist es so, dass der Nachwuchs nur in sehr viel begrenzterem Umfang zur Verfügung steht... müssen mehr daran arbeiten, Standort attraktiv zu halten... Gefahr ist, was machen wir mit unseren Beschäftigten?... reicht ja nicht, wenige Hochqualifizierte zu beschäftigen... müssen auch Fülle von Menschen beschäftigen, die das Sozialsystem am Leben erhalten."
4. Welche Möglichkeiten gibt es denn Ihrer Ansicht nach?
"...Möglichkeiten sind für Unternehmen sicherlich so, dass sie sich halten können... ich sehe nicht den Schlüssel dafür, wie wir die breite Beschäftigung halten können... bin nicht sicher, dass die zur Zeit eingeleiteten Wege zielführend sind... von Kosten und Infrastruktur immer mehr Nachteile im Vergleich zu osteuropäischen Freunden oder noch weiter entfernteren Ländern... schauen Sie in Ihren Kleiderschrank, wie viel dieser Teile wird davon noch in Europa produziert... das ist die eigentliche Gefahr... Dienstleistung ist nett, aber davon allein können wir nicht leben."
5. Ist die aktuelle Diskussion zum Beispiel um die Einführung von 42- oder 45-Stundenwochen dann Ihrer Ansicht nach überhaupt sinnvoll?
"...jedes Mittel, was die Erzeugungskosten in Deutschland reduziert, ist hilfreich, um Arbeitsplätze zu sichern... nicht nur Stundenzahlen oder Lohnkosten... aber Nachteil von etwa 30 Prozent gegenüber China, etwa 20 Prozent gegenüber Ländern wie Ungarn, Polen, Tschechien... das ist nicht trivial... die müssen wir überbrücken."

O-Ton: Dr. Gunther Voswinckel, Präsident International Tube Association
Länge: 5:53 (5 Antworten)
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 29.03.2004 
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