MEDICA / COMPAMED 2023 | 13.11.23 - 16.11.23 | Düsseldorf
Ob groß, ob klein: Zwei von drei Krankenhäusern sind finanziell am Limit
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Info: Weihnachtsgeldauszahlung nur nach Kreditaufnahme: Wegen höherer Löhne und der Inflation sind die meisten Krankenhäuser am Ende ihrer Finanzierung angelangt. Über 1.500 Häuser hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft in ihrer Herbstumfrage nach der finanziellen Lage gefragt. 60% der Häuser aller Größenklassen müssen ihre Betreiber anpumpen und/oder einen Kredit bei ihrer Bank aufnehmen, haben sie geantwortet. Neben dieser akuten Schieflage beschäftigt die Krankenhausgesellschaft auch die geplante Krankenhausreform. Der knappe Überblick über die Themen des Krankenhaustages im Rahmen der Medica.

Anmoderation: Alle warten auf die Krankenhausreform. Denn die meisten Krankenhäuser haben einen erheblichen Finanzierungsbedarf. Direkter gesagt: Ihnen fehlt Geld, eine ganze Menge. Im Rahmen der weltgrößten Medizinmesse Medica treffen sich Mediziner und Verwalter jedes Jahr zum Deutschen Krankenhaustag. In diesem Jahr gab es im Vorfeld eine Umfrage unter den Mitgliedshäusern. Über 1.500 von ihnen haben auf die Frage, wie sie ihre wirtschaftliche Situation einschätzen, geantwortet. Zwei von dreien sagten, diese sei schlecht oder sehr schlecht. Also, warten und hoffen auf die Reform, sagt Ingo Morell, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft.

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Beitragstext: O-Ton
Bis jetzt gibt es nur die Eckpunkte, die auch auf den Internetseiten des Bundesgesundheitsministeriums zu finden sind.
O-Ton
Darin steht zum Beispiel: Die Länder dürfen bestimmen, welches Krankenhaus was anbieten darf, je nach technischer Ausstattung und Fähigkeiten der Mitarbeiter. Um Wildwuchs bei der Behandlungszahl zu begrenzen, soll das Jahresbudget der Häuser zum Teil fix gezahlt werden. Das Modell der Poliklinik soll unter dem Namen Level-1i-Klinik stationäre und ambulante Behandlung sowie Pflege wohnortnah verbinden. Der aus der Ferne zugeschaltete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach versprach eine Ausarbeitung der Reform im ersten Halbjahr 2024. Aber die Reform ist nur eine Sache. Die aus Sicht der Krankenhäuser dringendere Frage ist: Werden sie das nächste Jahr finanziell überleben, sagt Ingo Morell.
O-Ton
Als Beispiel: In der Umfrage unter den Häusern sagen nur 40%, dass sie die vereinbarten Weichnachtsgelder aus den laufenden Einnahmen bezahlen können. Die Mehrzahl will also ihre Betreiber anpumpen oder Kredite aufnehmen. Auch schützt die Größe der Häuser nicht mehr vor Problemen oder ihre Lage in Städten mit vielen Patienten.
O-Ton
Darüber dürften Ausnahmen wie die hunderte Millionen Euro Gewinn von Klinik-Konzernen wie Asklepios oder Helios nicht täuschen.
Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf

O-Ton: Ingo Morell, Präsident, Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V., 10623 Berlin
Länge: 1:53 (divers kürzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 13.11.2023 
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