Anmoderation: Kunst-Extrem: Dem Hamburger Expediotionsmaler Rainer Ullrich wurde es irgendwann zu langweillig, Leuchttürme zu zeichnen oder Portaits vom Foto abzumalen: Seit einigen Jahren geht er lieber mit Arved Fuchs ins ewige Eis auf Expeditionen – und malt dort direkt von der Eisscholle aus. Sebastian Parzanny berichtet...

Beitragstext: Das Meer, Schiffe und Eis – viel, viel Eis: Das sind die Lieblingsmotive von Maler Rainer Ullrich. Und entstanden sind seine Bilder nicht etwa im Atelier, sondern immer direkt vor Ort: Mitten in der Natur – meistens unter sehr extremen Bedingungen:

O-Ton: Ullrich: „Ich muß immer draußen malen...ich kann nicht im Stillen sitzen und Leuchttürme abmalen...von Fotos oder so"

Schon mehrfach ist er zusammen mit Arved Fuchs in der Arktis unterwegs gewesen – immer im Auftrag der Kunst. Eine Eisscholle ist natürlich nicht so sicher wie ein Atelier – aber damit hat Rainer Ullrich kein Problem.

O-Ton: Ullrich: "Gefährlich ist das ganze Leben...gefährlich ist es auch auf der Mönckebergstrasse - wahrscheinlich sogar noch viel mehr"

Und der Nervenkitzel ist auch ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit...

O-Ton: Ullrich: „Auf einer Eisscholle ausgesetzt zu werden...da zu stehen...man hört nichts mehr...und dann am Horizont einen Knall...da waren Eisschollen auseinander gebrochen...und Arved Fuchs sagte: Da kann doch nichts passieren, die hab ich dir ausgesucht"

Im Moment stellt Rainer Ullrich seine Bilder auf der Hamburger Bootsmesse hanseboot aus, in einer trockenen und warmen Halle, doch lange hält er es in den vier Wänden nicht aus und zum Malen könnte er sich so etwas wie ein Atelier schon mal gar nicht vorstellen, denn...

O-Ton: Ullrich: „Zu malen in den Momenten, in denen was passiert...diesen Moment festzuhalten...das sagen meine Bilder aus...dass sie beschreiben, wie die Situation war"

Für Abenteurer Arved Fuchs ist ein Künstler an Bord seines Expeditionsschiffes übrigens alles andere als eine Belastung. In der Vergangenheit gehörten Künster an Bord zur festen Crew:

O-Ton: Fuchs: „Früher war es eine Selbstverständlichkeit...daraus wurde der Gedanke geboren...als man noch nicht fotografiert oder gefilmt hat...Rainer Ullrich, selbst Segler, hat uns eine neue Sichtweise eröffnet...ein Künstler sieht einiges anders als ein normaler Mensch.

Und weil die beiden sich so gut ergänzen, planen sie auch jetzt schon die nächste Expedition – und die geht natürlich, wie sollte es auch anders sein, ins ewige Eis.

Aus Hamburg Sebastian Parzanny / Sebastian Parzanny, Hamburg