©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Die Krankenhäuser schieben der Politik den Schwarzen Peter zu, wenn es um die Finanzlage geht. Bund und Länder müssen mehr zahlen, sagen sie, und sehen vor allem kleine Häuser auf dem Land bedroht. Das Land sagt: Pleite darf gar kein Krankenhaus gehen, da stehen die Gesetze vor. Die werden umgangen, sagen die Krankenhäuser. Wer welche Argumente vertritt, hören Sie in diesem Beitrag.
Anmoderation: Ein heißes politisches Thema beschäftigt die Gesundheitsbranche. Die Hälfte aller Krankenhäuser ist finanziell angeschlagen. Sie haben im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben. Das meldet die Deutsche Krankenhausgesellschaft. Auf dem Deutschen Krankenhaustag auf der Messe Düsseldorf fordert sie die Krankenkassen und die Politik auf, die Häuser mehr zu unterstützen. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat den Krankenhaustag besucht (am 21.11.). Sie gibt den Krankenhäusern teilweise recht.
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Beitragstext: O-Ton Stattdessen, sagt die NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, sollten die Krankenkassen einspringen, sie hätten ja Milliarden Euro an Rücklagen auf den Konten. Bei diesem Punkt ist der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren, Josef Düllings, ganz bei ihr: O-Ton Das aber ist nur die eine Seite, denn letzten Endes müssten die Länder und der Bund eingreifen, denn die Krankenkassen seien nicht die einzigen Beteiligten in dem Spiel. O-Ton So einfach aber ist das Spiel nicht, stellt Barbara Steffens dem entgegen. Denn das deutsche Finanzierungssystem ist so ausgelegt, dass neben den Ländern und dem Bund auch die Kommunen mit einzahlen müssen. O-Ton Aber, beruhigt die Ministerin, dass deshalb Krankenhäuser schließen müssen, das sei unwahrscheinlich. Denn einfach dicht machen, das geht nicht. Das gelte vor allem für kleine Häuser auf dem Land, die für die Grundversorgung da sind, sich also nicht spezialisieren können. O-Ton Sicherstellungsauftrag heißt das in der Fachsprache. Und dem werden die Landesregierungen nicht gerecht, sagt Josef Düllings, sie würden "kalt zerschlagen", durch überhöhte Forderungen nach Qualität. O-Ton Das weist die Ministerin von sich. Allgemein gültige Qualität habe ihre Berechtigung. Könne die nicht überall erreicht werden, dann müssten die Beteiligten gemeinsam überlegen. O-Ton Viele ältere Kranke, mehr schwere Erkrankungen als früher, das sind auch Gründe für die Geldsorgen. Sicher sei, dass die Krankenhäuser Grund zur Klage hätten. Theater während der Koalitionsverhandlungen in Berlin sei das nicht: O-Ton Harald Schönfelder, Redaktion, Düsseldorf Aus Düsseldorf Harald Schönfelder
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